Wunder dauern etwas länger - Bericht von einer Hauptstadt im Exil Hot
Hörspiel
Rückentext
„Wunder dauern etwas länger“, so der Titel dieser Produktion aus dem Jahre 1956. Die Sendung wurde von dem berühmten Fernsehjournalisten Thilo Koch erstellt und von Fritz Schröder-Jahn in bemerkenswerter Art inszeniert. Die kongeniale Musik stammt aus der Feder des bekannten Komponisten und musikalischen Leiters Peter Thomas. Als Sprecher ist die erste Schauspielergarde am Werk (u.a. Günter Pfitzmann, Edith Hancke, Ralf Wolter, Wolfgang Gruner).Kurzbeschreibung:
Thilo Koch schaut auf das unförmige Gebilde, kriecht in die Viertel des Milieus, schlendert durch Straßen, Parks und Kneipen, bestaunt Trümmer und hochwachsende Neubauten; und er lauscht ergriffen der Berliner Schnauze, ihrem unverwechselbaren Witz, der Sentimentalität, der Ruppigkeit und dem unvermeidlichen Lokalpatriotismus. Als dieses Porträt entstand, war die Stadt zwar schon geteilt, aber noch stand keine Mauer. Heute scheint es so, als bliebe dieses Berlin tatsächlich immer Berlin – egal ob halbiert oder wieder ganz, Insel oder Hauptstadt.
Hörspiegel-Meinung
Wie ist das Hörspiel umgesetzt?
Mit viel Musik und Gesang, sowie bekannten Stimmen aus Funk und Film wartet dieses für den NDR produzierte Hörspiel aus dem Jahr 1956 auf. Neben Güter Pfitzmann, Edith Hancke oder Ralf Wolter sind insgesamt 27 weitere Sprecher zu hören. Hinzu kommen die 11 Musiker.
Die Spielzeit von rund 62 Minuten ist leider nicht aufgeteilt, sondern ist auf der CD in einem Track untergebracht. Dies ist für den Wiedereinstieg nach einer Hörunterbrechung ungünstig, da endlos vorgespult werden muss.
Die Sprecherliste, Musikerliste sowie knappe Angaben zur Produktion findet der Hörer auf der Rückseite der Coverkarte. Das Cover selbst zeigt eine typische Häuserfront. Angaben zum Regisseur und zum Komponisten kann der Hörer unter dem Inhalt angebenden Rückentext nachlesen.
Resümee/Abschlussbewertung:
Berlin, eine ‚Hauptstadt im Exil‘, wie der Untertitel zu diesem Hörspiel es benennt, steht im Fokus dieses Hörspiels aus dem Jahr 1956. Die Stadt wird auditiv eingefangen, die Milieus beleuchtet, Kriegsschäden und vieles mehr in Form von Nachrichten beschrieben, und immer wieder zieht sich das musikalische Titelstück durch die Aufnahme.
Ein Hörspiel, das Einblicke in eine Zeit gibt, die für viele weit vor ihrer Geburt liegt. Gerade durch den wechselhaften Aufbau wird dieses zeitgeschichtliche Hörspiel zu einem überaus interessanten Werk, bei dem in jeder Minute Geschichte lebendig wird, ob Gesellschaft, Musik, Politik oder Lebensgefühl, alles wird lebendig.