Part Lies Part Heart Part Truth Part Garbage 1982 - 2011

Part Lies Part Heart Part Truth Part Garbage 1982 - 2011 Hot

Nico Steckelberg   18. November 2011  
Part Lies Part Heart Part Truth Part Garbage 1982 - 2011

Musik

Interpret/Band
Format
CD
Anzahl Medien
2

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

Angekündigt als “das vermutlich letzte Album R.E.M.s” erscheint im November 2011 nach 29-jähriger Bandgeschichte das Best-of-Album „Part Lies Part Heart Part Truth Part Garbage 1982 – 2011“.

Geboten werden satte 30 Songs auf 2 CDs. Zu jedem Lied schreiben die Bandmitglieder (jeder für sich) eine kleine Anekdote. Sei es zu den Aufnahmen, zum Entstehen des Stücks oder einfach die eine oder andere interessante Geschichte.

Geschichte ist ein guter Begriff, denn was R.E.M. im Laufe ihres musikalischen Daseins an Songs hinterlassen haben, zählt zum Teil längst zur Musikgeschichte. Da wären das melancholisch-folkloristische „Losing my Religion“, das Licht am Ende des Tunnels „Everybody Hurts“ oder das Heimweh schürende „Leaving New York“. Aber auch so schöne Radiosongs wie „Stand“, „Bad Day“, „The One I love“, “Man on the Moon” usw. zählen zum enorm umfangreichen Repertoire der Band.

Best-of-Alben sind meist ein zweischneidiges Schwert. Fans kennen die Songs bereits, Nicht-Fans werden sie sich wohl nur holen, wenn extrem viele Hits darauf vertreten sind. Und ich war überrascht, wie viele bekannte Melodien R.E.M. geschrieben haben. Mit ihrem akustischen, leicht angerockten, immer leicht Indie wirkenden Stil. Ich kann interessierten Noch-Nicht-Fans dieses Best-of-Album wärmstens empfehlen. Die Lieder sind gut, es gibt nahezu keine Ausfallerscheinungen. Auch wenn sich die Stücke manchmal ähneln, machen sie doch Freude beim Zuhören. Für Fans der Band bieten R.E.M. drei neue Songs, die das Ende des Doppelalbums ausmachen.

Einziger Nachteil für mich: Das Fehlen der sehr besonderen Single „Drive“ vom Album „Automatic for the People“. Dieses Lied ist weh- und schwermütig und somit ganz anders als die anderen Stücke von R.E.M., die meist eine gewisse Beschwingtheit in sich tragen. Gerade deshalb wäre „Drive“ ein schöner Gegenpol für das Album geworden. Schade, dass es fehlt. Ansonsten: Hervorragende chronologische Zusammenstellung einer Band, die ihren Sound über 30 Jahre hinweg fast nicht verändert hat und trotzdem in jeder Dekade ansprechende Musik lieferte. Würde mich freuen, wenn es doch nicht das letzte Album wäre.

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