Adeline Hot

Alina Jensch   07. Januar 2016  
Adeline

Musik

Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
23. Oktober 2015
Format
CD
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

„Adeline“ lautet der Titel des zweiten Albums des griechischen Symphonic Metal Sextetts FALLEN ARISE und ist gleichzeitig die Protagonistin der Geschichte, die das Album erzählt. Konzeptalben kommen zwar in allen möglichen Formen daher, aber selten sind sie so offensichtlich und geradlinig wie dieses: Eingeleitet von einem Prolog, in dem ein Erzähler für den Hörer zusammenfasst, worum es geht, erzählt das Album die Geschichte eines Mädchens, das verflucht ist früh zu sterben und ihre Familie trauernd zurücklässt.
Die Idee ist zwar nicht gänzlich neu aber dennoch interessant und auch wenn sich eine gehörige Portion Kitsch und Klischee in den Texten und der Storyline findet, klingt die Umsetzung gut.

Die bombastischen Songs mit wirklich toller orchestraler Unterstützung werden immer wieder von Mono- und Dialogen unterbrochen, die tiefere Einblicke in die Geschichte bieten und dem Gesamtwerk noch mehr Dramatik verleihen. Gesanglich warten FALLEN ARISE mit einer Doppelspitze aus Sängerin und Sänger auf, verfallen dabei aber nicht dem Oper vs. Growls Schema sondern singen beide (hauptsächlich) in einer Art die ich nicht anders als „normal“ beschreiben kann – was gut mit dem Gesamtkonzept harmoniert und der sehr gelungenen Instrumentalisierung und den bereits erwähnten Orchester-Momenten genug Raum gibt sich zu entfalten. 
Growl-Einlagen wie in „Silent Weeping“ oder „The Heart Of The Damned“ rücken da eher in den Hintergrund. Einige Passagen, beispielsweise in „Divine Bride“, klingen dagegen so unverkennbar nach Filmmusik, dass man zwischendurch vergisst, dass man es mit Metal zu tun hat.

Insgesamt ein recht spannendes und kurzweiliges Album, wobei sich nicht alle Songs so leicht herausnehmen und solo hören lassen; andere hingegen sind umso eingängiger und machen sich auch als stand-alone gut (z.B. „My Last Breath“).
Das Album kommt mit 13 Stücken, wovon vier keine Songs sind, und läuft knapp eine Stunde.

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