Kaltblut Neu
Ecke Buck
10. März 2025
Hörbuch
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Rückentext
Ein herausragendes literarisches Debüt voller unterschwelliger Spannung, sanfter Wucht und Eindringlichkeit
Schon immer hat Stubber, der wortkarge Einzelgänger, mit seinem Heimatdorf gehadert. Doch seit er sein Kind bei den Bergbewohnern zurückließ und für Jahre verschwand, hadert das Dorf auch mit ihm. Ein »kaltes Mensch« sei dieser Mann, heißt es. Ein Sprengmeister, wie sein Vater, undurchsichtig und seltsam. Als bei einer nächtlichen Explosion elf Männer durch Sprengstoff aus Stubbers Besitz zu Tode kommen, gibt man ihm die Schuld – eine Schuld, die ihn jetzt durch die Bergwelt treibt. Bei jedem Schritt über Almen und verschneite Hänge erinnert er sich an Episoden seines Lebens, wächst die Sehnsucht nach »Alaska«, der Frau mit den wässrig-blauen Augen, seiner großen Liebe.
In seinem so atmosphärischen wie spannenden Debüt erzählt Wolfgang Maria Bauer die Geschichte eines archaischen Dorfes und seiner Bewohner. Ein herausragendes literarisches Hörvergnügen voller Wucht und lakonischer Schönheit.
Hörspiegel-Meinung
Ecke Buck
Story/Inhalt
7,0
Atmosphäre
8,0
Sprecher
8,0
Aufmachung
--
Gesamtwertung
7,7
Schauspieler, Regisseur und Autor von Theaterstücken, das waren bislang die Eckdaten von Wolfgang Maria Bauer. Der erste Roman des einem größeren Publikum aus unzähligen Rollen von "Der Alte" bis zum "Polizeiruf 110" und besonders seiner Hauptrolle als Kommissar Siska in der gleichnamigen Krimireihe bekannten Schauspielers, liegt mit "Kaltblut" nun vor. Gelesen von ihm selbst, der mit gelungener Betonung und passender Tempogestaltung die Atmosphäre des Inhalts zu unterstützen weiß.
Die in Zeitsprüngen erzählte Geschichte um einen Sprengmeister, der in die Fußstapfen seines Vaters steigt, ähnliche Charakterzüge aufweist und in der Gesellschaft seines Dorfes nicht integriert ist. Als er in das Dorf nach längerer Abwesenheit zurückkommt, bleibt er ein Außenseiter, der seinen Lebensunterhalt bestreitet, aber keine größeren Kontakte pflegt. Die Unglückssituation, die den Tod ins Dorf bringt, in dem viele miteinander verwandt sind, sodass alle Familien einen Verlust erlitten haben, überschattet das gesamte Geschehen. Der Protagonist wird noch weiter an den Rand gedrängt. In Rückblicken werden seine Erlebnisse vermittelt, Einblicke in seine Gedanken gegeben.
Ein Roman, der dramatische Ereignisse, intensive Liebe, Verlust und mehr verbindet. All dies versteht Bauer als Autor und Sprecher zu vermitteln, wobei ich den fünf Stunden Spielzeit gespannt gefolgt bin. Das Ende und auch einige Wendungen und Ereignisse im Verlauf, zu denen ich hier nichts verraten möchte, lassen die Grenzen zwischen Mysteriösem und fiktiver Realität verschwimmen. Darauf gilt muss man sich einlassen können.
Ein interessanter und atmosphärischer Erstling.