Belser Lexikon Kunst- und Stilgeschichte 3.0 Hot
Hörspiegel-Meinung
Interesse an der Kunstgeschichte Europas? Allen mit diesen Bedürfnissen kann geholfen werden. Der Buchmarkt hat zahlreiche Titel auf Lager, die in die Epochen einführen, einzelne Meister oder ganze Schulen darstellen. Genauso groß wie der Buchmarkt muss aber dann auch das heimische Bücherregal ausfallen, um alle Titel zu lagern. Und nicht das Portemonnaie zu vergessen, dass die ganzen Bücher acuh noch bezahlen muss.
Wie praktisch ist es da nicht doch, die gesamte Kunstgeschichte auf eine DVD zu packen und sie so erlebbar zu machen? Der Belser Verlag hat genau das getan und bringt nun schon die dritte Auflage des Lexikons Stil- und Kunstgeschichte heraus. Auf dem reich bepackten Silberling lassen sich alle wichtigen Informationen zu Künstlern, Werken und den Museen recherchieren, die die jeweiligen Werke enthalten. Ein als „Sachlexikon“ betiteltes Register rundet die DVD ab.
So weit, so gut, sollte man meinen. Wer einen groben Überblick über die Kunstgeschichte sucht, dem ist mit dieser DVD geholfen, wer aber Ansprüche an die Reproduktion der Werke stellt, damit sie auch an einem großformatigem Computerbildschirm darstellbar sind, der wird enttäuscht werden. Die Bilder lassen sich weder vergrößern, noch in eine andere Anwendung exportieren, so dass man mit ihnen arbeiten könnte. Das große Problem solcher „Editionen“ ist auch hier die Rechtefrage. Abbildungen der Werke alter Meister lassen sich für kleines Geld selbst anfertigen oder vom Verlag einkaufen. Jüngere oder kürzlich verstorbene Künstler haben ein Recht an ihren Werken, was Verhandlungen bei groß angelegten Übersichtsdarstellungen der jüngeren Kunstgeschichte regelmäßig schwer macht. Auch bei dem Belser Lexikon macht sich dieses Problem bemerkbar und geht zu Lasten der Qualität.
Die DVD ist trotz ihres relativ hohen Preises ein guter Einstieg für alle, die ein allgemeines Überblicksbedürfnis haben, detailliertes Wissen ist aus den Texten und den Bildern allerdings nicht zu entnehmen. Die Masse an dargestellten Künstlern geht zu Lasten der Tiefe und des Umfangs der Einzeldarstellungen.