Die Verschwörung der Schatten Hot
Rückentext
Neue Abenteuer mit Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef OmarKarl May hat die Abenteuerhandlung der Bände 26 und 27 der Gesammelten Werke – „Der Löwe der Blutrache“ und „Bei den Trümmern von Babylon“ – nie zu Ende geführt, da er sich ab 1900 seinem symbolischen Spätwerk zuwandte. Otto Eicke (1889-1945) gelang eine kongeniale Fortführung des Stoffes.
Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar sind in Persien auf der Suche nach dem verschollenen Edelmann Dschafar Mirza und stecken bald wieder im schönsten Abenteuer. Auch der aus früheren Orienterzählungen bekannte Sir David Lindsay ist mit von der Partie. Sie bekommen es mit den „Sillan“ oder „Schatten“ zu tun, einem undurchsichtigen Geheimbund. Und nicht zuletzt ist da noch die ebenso schöne wie mysteriöse Prinzessin Gul-i-Schiras. Bevor die Freunde die Zusammenhänge aufdecken können, müssen sie mehr als einmal Leib und Leben riskieren.
Hörspiegel-Meinung
Otto Eicke, der im Vorwort zum Roman Stellung dazu nimmt, warum er die alternative Fortsetzung zu Karl Mays Orientabenteuern verfasst hat, bringt den geneigten Leser auf 450 Seiten zurück in Mays orientalische Welt. Geschickt an Mays Werk anknüpfend, indem er sich im Einstieg dessen Worten in abgewandelter Form bedient, um darauf aufzubauen, werden die alt bekannten Helden ins Rennen geschickt, um sich den Machenschaften der Schatten zu stellen.
Eicke hat es sich zum Ziel gesetzt die ursprüngliche maysche Stilistik der Reiseabenteuer fortzusetzen, was ihm weitgehend gelingt. Dies sowohl in der Darstellung von Landschaften, Charakteren und Kultur, als auch in der Art des Aufbaus der Dialoge. Gerade hinsichtlich der Figur Hadschi Halef Omars wird über die Dialoge viel zu dessen Charakter deutlich.
Im Vordergrund stehen aber doch die abenteuerlichen Gegebenheiten und die dramatischen Ereignisse, die die beliebten Helden durchleben müssen.
Abgerundet durch ein Nachwort Christoph F. Lorenz, bekommt der Leser hier ein Werk in die Hand, das über die komplette Handlung hinweg zu unterhalten weiß, in einzelnen Passagen aber auch durch Überzeichnungen etwas über das angestrebte Ziel hinaus geht. Trotzdem wird hiermit eine vom ‚Mayster‘ offen gelassene Entwicklung weitergesponnen und zu einem akzeptablen Ende gebracht.