Das Vermächtnis des Inka Hot
Michael Brinkschulte
31. Oktober 2021
Buch-Tipp
Autor(en)
Genre
Anzahl Seiten
200
Verlag
Erscheinungsjahr
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Rückentext
Im Jahre 1965 schufen die Brüder Franz und Georg Marischka mit ihrem, nach einem Stoff des großen Volksschriftstellers Karl May gedrehten, Abenteuerfilm „Das Vermächtnis des Inka“ den wohl außergewöhnlichsten Beitrag zur erfolgreichsten deutschen Filmreihe nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Streifen – übrigens der einzige der 17 ‚Mays‘ aus den 1960ern, der ohne die Mitwirkung von Lex Barker oder Pierre Brice entstand – brillierte durch eine deutliche Nähe zur Romanvorlage, eine internationale Darstellerriege und vor allem durch ausgesprochen exotische Schauplätze.
Der vorliegende Bildband erzählt die aufregende, aber auch tragische Geschichte um den letzten Prinzen der Inkas detailliert nach und präsentiert obendrein eine große Anzahl von bislang unbekannten Szenenfotos von den Aufnahmen in Peru und Bulgarien.
Erstmals in der Reihe der Filmbildbücher rundet eine umfangreiche Bildstrecke mit Einblicken in die Dreharbeiten diesen Band ab.
Hörspiegel-Meinung
Michael Brinkschulte
Story/Inhalt
8,0
Atmosphäre
8,0
Aufmachung
10,0
Gesamtwertung
8,7
Das Buch, das von Erich Hammerler herausgegeben wird, der auch das Vorwort unter dem Titel „Karl May südamerikanisch“ verfasst hat, widmet sich einem Film, der sich nicht einfach in die sonstige Karl May Filmreihe einfügt. Der Film wurde in Teilen in Südamerika an Original-Schauplätzen gedreht, wodurch er sich schon allein aufgrund der Landschaftsaufnahmen unterscheidet.
Dem Buch, so schreibt es Erich Hammerler am Ende seines Vorwortes, liegt beim Text die Uraufführungsfassung der deutschen Originalversion zu Grunde. Dies ist ein wichtiger Hinweis für die Leser, denn es gibt tatsächlich mehrere Schnittfassungen mit zum Teil deutlichen Unterschieden. In der Edition „Film-Juwelen“ wurden 2017 zwei Schnittfassungen auf DVD veröffentlicht, die hinsichtlich der Filmlänge mit 94 Minuten (Deutsche Kinofassung) und 93 Minuten (Internationale Kinofassung) nur minimal, im Ablauf jedoch deutlicher unterscheiden.
Die in diesem Film-Bildbuch erzählte Geschichte um den letzten Inka-Prinzen Haukaropora schildert eine dramatische Situation, durch die sich Machtgier, Geldgier und Beziehungsgeschichten ebenso ziehen, wie Missverständnisse und Intrigen. Alles wird mit einer Portion Humor ergänzt, die im Film durch mit dem humorvollen Genre verbundenen Personen umgesetzt wurde. Dies sind neben Heinz Erhardt noch Walter Giller und Chris Howland.
Die Geschichte startet mit einem Blick ins Jahr 1860, in dem die Brüder Carl und Jan Hansen auf der Andenfestung den Inka treffen. Doch das Treffen läuft nicht wie geplant. Es geschieht ein brutales Verbrechen.
Nach einem Sprung von zehn Jahren setzt sich die Geschichte fort und nun steht Haukaropora mit im Fokus der Ereignisse.
Schritt für Schritt erzählt das Film-Bildbuch die Handlung, die mit Hilfe von farbigen und schwarzweißen Aufnahmen aus dem Film verdeutlicht werden. Dabei werden einzelne Sequenzen näher hervorgeholt, indem Bildausschnitte vergrößert dargeboten werden. Einige der Aufnahmen sind aufgrund der dynamischen Szenerie etwas verschwommen, so z.B. auf Seite 39, was aber nicht stört. Andere dynamische Szenen sind sehr markant, wie der Sprung auf das Pferd auf Seite 57, bei dem Carlos noch im Flug über dem Pferd schwebt.
Den Abschluss des Buches bildet nach dem Erzählen der Filmhandlung ein ausführlicher Blick auf die Dreharbeiten und die Schauplätze. Dies erfolgt in Form von kommentierten Fotos, die unterschiedliche Personen vor und hinter der Kamera in den Fokus rückt.
Insgesamt erweist sich das Film-Bildbuch als gelungene Ergänzung zum Film und bringt die Hintergründe der Dreharbeiten gut zur Geltung.