...und die flüsternden Puppen

...und die flüsternden Puppen Hot

Nico Steckelberg   10. April 2016  
...und die flüsternden Puppen

Rückentext

Ein Mädchen wurde entführt! Am helllichten Tag, direkt vor einem Fitnessstudio! Der einzige Hinweis, den es in Panik hinterlassen konnte, ist eine Botschaft auf einem alten Walkman. Die drei ??? verfolgen die Spur der Entführer bis zu einer verlassenen Hütte in Mexiko. Dort stoßen sie auf rätselhafte Dinge und bringen sich dabei selbst in Gefahr…

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
9,0
Aufmachung 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
8,8

Die Story beginnt mit einem klassischen Ablenkungsmanöver: Die Auftaktszene ist eher ein effektvoller Schocker ohne größere Substanz, bevor die drei ??? sich auf den neuen Fall konzentrieren. Und dieser Fall hat keinen echten Auftraggeber. Auf einem Walkman, den Peter findet, wurde eine Entführung akustisch festgehalten. Justus, Peter und Bob werden somit Ohrenzeugen einer Straftat. Nur: Wer ist das Mädchen, das da entführt wurde und bewusst seinen Walkman als Hilfeschrei vor Peters neuem Fitnesscenter hinterlassen hat? Die Spur führt die drei ??? bis weit über die mexikanische Landesgrenze. Dort finden sie in einer entlegenen Hütte den nächsten Hilfschrei: In Form von sprechenden Puppen.

André Minninger hat hier ein kleines Feuerwerk für Drei-???-Fans gebastelt. Es kommen viele Vintage-Elemente vor: Ein Walkman, ein Peilsender, alte Feinde… und dann gelingt es Minninger noch, einen absolut nebensächlichen Erzählstrang – den mit der Riesenspinne – zu einer der witzigsten Szenen der jüngeren Episoden in das Hörspielskript zu integrieren. Es ist auffällig, wie viele gruselige Schockszenen es gibt, aber diese hier mit der Spinne hat einen ganz enormen humoristischen Backbone, und es ist einfach nur genial. Allein dafür lohnt es sich, die Folge zu hören.

Doch nicht allein deshalb, die Folge macht Spaß und ist klug konzipiert. Der Soundtrack gefällt mir sehr gut, greift auch auf einige „Vintage“-Elemente zurück. Silvia Christophs Titelbild fängt die Atmo der gruseligen Puppen perfekt auf. Und wenngleich sie eher Mittel zum Zweck sind und keinesfalls das Hauptelement der Geschichte, ist das Gesamtbild sehr rund. Einen Walkman als Titelbild hätte ich mir auch sehr gut vorstellen können.

Verlieren wir noch ein Wort zu den Sprechern (Achtung, Spoiler): Der Hauptteil der Erzählung wird durch die drei Hauptdarsteller getragen. Wann immer es um Interaktion zu anderen Figuren geht, waren die Sprecher für diese Rollen prima gecastet worden. Mario Ramos, Julia Fölster, auch Gordon Piedesack in einer Nebenrolle – alle prima. Schwierigkeiten hatte ich mit Michael Harck als Skinny Norris. Der „Stammsprecher“ Andreas von der Meden konnte – so unser Informationsstand – aus gesundheitlichen Gründen keine Sprachaufnahmen machen. Michael Harck übernimmt also. Allerdings wirkt er auf mich zu überdreht, aber nicht in einer Art, die man mit Skinny in Verbindung bringen würde. Aber vielleicht erfordert dies einfach nur einer gewissen Gewöhnungsphase, wie immer, wenn eine jahrelang ausgeübte Rolle plötzlich mit einem anderen Schauspieler besetzt wird.

Fazit zur Folge: Sehr unterhaltsam, sehr lustig, sehr klassisch. Prima!

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