Inspired by Nature - Seven Sounds of Azerbaijan Hot
Tanja Trawny
22. Mai 2017
Musik
Interpret/Band
Unter-Genre
Label
Veröffentlichungs- Datum
17. Februar 2017
Format
- CD
- MP3-CD
- Download
- Vinyl
Anzahl Medien
1
Bandwebsite
Hörspiegel-Meinung
Tanja Trawny
Gesamtwertung
9,0
Mit dem Album „Inspired by Nature“ offenbart der Saxophonist Rain Sultanov, welcher in seiner Heimat eine entscheidenden Beitrag zur Entwicklung der Jazzkultur beigetragen hat, dem Hörer auf 7 Stücken und 3 Intros musikalisch die Schönheiten und Eigenheiten seiner Heimat Aserbaidschan auf eine sehr interessante kreative Art und Weise. Seine Stücke sind inspiriert von seiner Heimat, worauf der Untertitel des Albums „Seven Sounds of Azerbaijan“ hinweist. Seine Musik spiegelt Kaukasische Einflüsse genauso wieder wie phasenweise einen orientalischen, mystischen, lyrischen Touch. Aufgenommen wurde dieses Album jedoch in den Rainbow Studio in Oslo. Bei der Umsetzung seiner musikalischen Version von Aserbaidschan wurde Rain Sultanov (soprano, tenor saxophones) von Shahin Novrasli (piano), Linnea Olsson (cello, voice), Yasef Eyvazov (oud), Yasuhito Mori (double bass), Peter Nilsson (drums) und Irakli Koiava (percussion, udo), welche in den jeweiligen Stücken in einer unterschiedlichen Besetzung jeweils zum Einsatz kommen.
Bei „The White Birds Of Qizilagac“ setzt Rain Sultanov Akzente mit den unterschiedlichsten Klängen. Dabei weist (nicht nur in diesem Stück) dieses Stück eine sinnliche Harmonie auf. Das Piano ist hell und klar im Klang, dominierend, jedoch ruhig, umrahmt von Cello, Saxophon, welches wie Vogelstimmen klingend partiell seine Akzente setzt und durch die sanfte melodisch vocale Begleitung zum Ende hin von Linnea Olsson abgerundet wird.
„Up Lahij Mountains“ hingegen beginnt energiegeladen mit Drum und Piano, wobei Rain Sultanov mit seinem Saxophone musikalisch eher dominiert, einen wiederkehrenden Gruntonus präsentiert gepaart mit ansprechenden Improvisationen. Das Stück weist eine interessante Dynamik auf, reist mit dem Hörer in die Berge und spiegelt musikalisch die dortige Landschaft um die Siedlung Lahij (Lahic) wieder. In Schwung gebracht wird das Ganze musikalisch durch Bass und Schlagzeug (Soli) welche akustisch den Hörer mit einer sehr interessanten Dynamik durch die Landschaft und ihre Berge führt.
Sanfter, leicht lyrisch angehaucht erklingt „On the Trail Of Shirvan’s Gazelles“ gepaart mit Musik aus der Region Aserbaidschan. Es offenbart dem Hörer den Zauber und die Sinnlichkeit von Aserbaidschan und deren Tierwelt. Beim Hören fühlte ich den sanften Wind Landschaft und vernahm durch das Klavierspiel die Eleganz der Gazellen, welche ihren Weg durch diese nehmen.
Orientalische Klänge hingegen, welche partiell mystisch klangen, als wenn der Wind mit den Instrumenten spielen würde, offenbarte mir „Wild Wind of Zuvend“. Das Stück ist sehr schön komponiert. Die Instrumente spielen (wie auch schon in einigen der vorangegangenen Tracks) nur partiell zusammen. Dabei setzen sie geschickt Akzente, lassen den Hörer Klänge wahrnehmen, welche wie Wasser, Wind, Kraft erkennen lassen. Eingebettet in einen formvollendeten Spannungsaufbau gepaart mit spritziger Disharmonie.
Gleichfalls ansprechend fand ich die letzten beiden Tracks „Hirkan’s Colors“ und „The Breath of an Caspian Volcano“. Jedoch würde es einfach auch den Rahmen sprengen.
Insgesamt möchte ich Euch jedoch sagen, dass mir persönlich dieses Album sehr gut gefallen hat. Rain Sultanov beweist, dass man mit ganz wenigen Mitteln etwas Wundervolles Musikalisches präsentieren kann. Weniger ist eben doch manchmal mehr!!! Und in diesem Fall etwas ganz besonderes. Denn der Hörer spürt die Landschaft, kann sich in sie hineinversetzen und von ihr träumen. Zusätzlich gefällt mir die Kombination von Folk, Jazz und traditioneller Musik sehr gut genauso, wie die Kompositionen und Umsetzung der jeweiligen Einsätze der sieben Musiker in den einzelnen Stücken.
Aber am besten macht Ihr Euch Euer eigenes Bild davon. Wobei ich Euch ein besinnliches Klangerlebnis wünsche, welches Euch genauso begeistern möge, wie mich!