Ein Fremder kam ins Haus Hot

Michael Brinkschulte   05. September 2015  
Ein Fremder kam ins Haus

Rückentext

Cecily Harrington, die 10.000 Pfund im Lotto gewonnen hat, verlässt Hals über Kopf ihren Verlobten Nigel, als sie Bruce Lovell kennen lernt. Die beiden heiraten und ziehen sechs Wochen später in ein abgelegenes Landhaus. Dort verändert sich der zuerst so sympathische Globetrotter Bruce plötzlich radikal. Er wird ernst, nervös und nahezu ungehalten gegenüber allen Besuchern. Der Mann, der Cecily bei der ersten Begegnung so vertraut schien, wird immer mehr zu einem Fremden. Mr. Lovell scheint ein dunkles Geheimnis zu bergen. Ist er gar ein weltweit gesuchter Frauenmörder, der seine Gattinnen vergiftet und anschließend im Keller verscharrt?

Agatha Christie weiß zu fesseln! Ein einsames Landhaus, fernab jeglicher Zivilisation, ist die Szenerie für einen packenden Psychokrimi, der bis zum letzten Augenblick für das Publikum Überraschungen parat hält. Die Spannung entsteht nicht zuletzt aus der Frage, worauf das Ganze hinaus laufen wird. „ein Fremder kam ins Haus“ bietet große Krimiunterhaltung und stellt eine echte Rarität dar, die 60 Jahre als verschollen galt und nun von Pidax erstmals auf DVD veröffentlicht wird.
Fritz Tillmann als Weltenbummler, der zum Psychopathen mutiert, und Elfride Kuzmany als Mauerblümchen, das sich von seinem teuflischen Charme verzaubern lässt, liefern eine packende Vorstellung ab. Der von Wilm ten Haaf sehr gut inszenierte Psychoschocker wartet auch in Nebenrollen mit exzellenten Darstellern auf, darunter Hans Leibelt, Hans Pössenbacher, Eva Maria Meineke und die ganz junge Ruth Drexel (Mama Resi aus „Der Bulle von Tölz“).

Aufgrund des Zustands des einzig noch verfügbaren Ausgangsmaterials ist die Bildqualität trotz bestmöglicher Restauration leider eingeschränkt.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
7,0
Atmosphäre 
 
7,0
Darsteller 
 
8,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung/Extras 
 
6,0
Gesamtwertung 
 
7,0

Die 1957 entstandene Produktion, die eine Erzählung mit dem Titel ‚Villa Nachtigall‘ aus der Feder von Agatha Christie filmisch aufgreift, weiß den geneigten Krimifan recht ansprechend zu unterhalten. Die Story selbst erweist sich als kurzweilig, bietet jedoch nur geringen kriminalistischen Spannungsbogen. Vielmehr bewegt sich das Stück auf einer wendungsreichen Beziehungsgeschichte, die erst recht spät kriminalistische Züge annimmt.
Und doch überzeugt der Film schon allein durch die gute darstellerische Leistung der Schauspieler, die ihre Charaktere gelungen zum Besten geben.

Die schon im Rückentext erwähnte Bildqualität erweist sich stellenweise als etwas hell und konturlos, aber auf die Handlung selbst und den Unterhaltungswert hat dies keinen Einfluss.
Der Agatha Christie Film liegt in schwarzweiß, und dem Bildformat 4:3 vor. Der Ton wird in Dolby Digital 2.0 dargeboten.

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