Spiel mit dem Tod Hot

Michael Brinkschulte   30. Dezember 2011  
Spiel mit dem Tod

Buch-Tipp

Anzahl Seiten
444
Verlag
Erscheinungsjahr

Rückentext

Ein neues Internet-Spiel von dem genialen Macher Leonardo Noble zieht alle Fantasy-Fans in seinen Bann. Doch der Einsatz von „The White Rabbit“ ist hoch: Wer dem aufregenden Abenteuer mit der Hauptfigur Alice verfällt, riskiert sein Leben.
Zwei Morde wurden in New Orleans bereits gegangen. Jetzt arbeiten Stacy Killian und Detective Spencer Malone eng zusammen. Alles weist auf einen wahnsinnigen Täter hin, der in dieser tödlichen Märchenwelt nicht länger zwischen Wirklichkeit und Schein unterscheiden kann …

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
9,0
Atmosphäre 
 
8,0
Aufmachung 
 
6,0
Gesamtwertung 
 
7,7

Nicht dass es später heißt, im Review sind Tippfehler: Im Rückentext heißt es tatsächlich ‚Zwei Morde wurden in New Orleans bereits gegangen‘ und nicht, wie es sein müsste ‚begangen‘. Dies ist leider nicht der einzige Tippfehler in der Taschenbuchauflage des eigentlich sehr spannenden Romans. Auch hinsichtlich einiger Aspekte im Rahmen der Übersetzung stolpert der Leser amerikanischer Krimis recht schnell. Das NOPD (New Orleans Police Department) wird eingedeutscht übersetzt und wird zur New Orleans Polizeidienststelle, was beim Lesen immer wieder Irritationen hinsichtlich der verwendeten Artikel aufwirft. Partiell wechselt die Übersetzerin zwischen Mr., Mrs. zu Herr und Frau innerhalb eines Satzes und feststehende Begriffe wie ‚Couch-Potato‘ werden als ‚Couch-Kartoffel‘ übertragen. Eindeutigkeit wäre wünschenswert.

Doch zum Roman selbst: Stacy Killian nach zehn Jahren Polizeidienst aus dem Beruf ausgestiegen und nun Studentin an der Universität von New Orleans, wird in einen Mordfall hineingezogen, als sie ihre Nachbarin und Freundin tot in deren Wohnung auffindet. Dass aus dieser Bluttat ein ganz anderer und erweiterter Fall erwächst, bei dem weitere Tote folgen, ahnt Stacy nicht.

Der Fall, der sich im Bereich von Rollenspielen ansiedelt und auf beide Ebenen, Live-Rollenspiel und Computerrollenspiel, Kreise zieht, ist spannend inszeniert und nimmt den Leser von der ersten Minute an mit. Stacys Ermittlungen auf eigene Faust und gemeinsam mit Detective Spencer Malone führen auf unterschiedliche Fährten, die den Leser immer wieder auf den Holzweg führen, wer schlussendlich der Täter ist. Erst auf den letzten Seiten klärt sich das Puzzle langsam auf und schließt spannend ab.

Ein Roman, der anhand des Rückentextes eher Rollenspieler anzusprechen scheint, jedoch einen hervorragenden Thriller darstellt, der kein Wissen aus dem Rollenspielermilieu voraussetzt. Grandiose Unterhaltung mit interessanten Charakteren und Wendungen!

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