Briefwechsel mit seinen "Kindern" I Hot
Michael Brinkschulte
17. Mai 2020
Buch-Tipp
Autor(en)
Genre
Anzahl Seiten
608
Verlag
Erscheinungsjahr
Internetlink
Rückentext
Anmerkung der Hörspiegel-Redaktion:
Da es zu diesem Buch keinen eigenen Rückentext gibt, findet sich hier der Text des Informationsblattes des Karl May Verlages zum Buch:
Ende des 19., Anfang des 20. Jahrhunderts traten aus dem breiten Lesepublikum Karl Mays vier junge Menschen in Erscheinung, die dem Schriftsteller in besonderer Weise nahestanden und sich in der Zeit der zermürbenden Presse- und Prozesshetze für ihn engagierten: die Geschwister Marie und Ferdinand Hannes, Lu Fritsch und Willy Einsle. Dazu gesellte sich nach einiger Zeit noch der Philologe und Pädagoge Dr. Adolf Droop, der auch bereits eine wissenschaftliche Analyse von Mays Reiseerzählungen veröffentlicht hatte.
Diese fünf Verehrer standen Karl May geistig und seelisch derart nahe, dass seine zweite Ehefrau Klara sie als seine „Kinder“ bezeichnete.
Die umfangreiche Korrespondenz der ‚Kinder‘ mit Karl und Klara May wird in dieser
zweibändigen, kritisch kommentierten Edition erstmals – und soweit möglich vollständig – veröffentlicht.
Die vorgestellten Briefe bieten nicht nur wichtige und spannende, sondern auch bewegende, sehr private Einblicke in die Persönlichkeit des populären Schriftstellers; sie dokumentieren überdies das für Mays Biografie sehr bedeutende Engagement der ‚Kinder‘ für den literarischen ‚Outlaw‘ und ihre unermüdlichen, z.T. auch recht abenteuerlichen Bemühungen, den vielfach beschuldigten und geschmähten Autor öffentlich zu rehabilitieren.
Der erste Band umfasst die Korrespondenz der Jahre 1896 bis 1909 und als Anhang drei Essays der jungen May-Enthusiasten zu Leben und Werk des verehrten Autors.
Im Oktober 2020 folgt als Band 96 der zweite, bis zu Mays Tod im Jahre 1912 reichende Teil dieser Briefedition.
Hörspiegel-Meinung
Michael Brinkschulte
Story/Inhalt
8,0
Atmosphäre
8,0
Aufmachung
9,0
Gesamtwertung
8,3
Dieses Buch mit über 600 Seiten bietet einen Einblick in Karl Mays Briefkorrespondenz mit den von seiner Frau als "Kinder" bezeichneten Personen. Diese entwickelten eine enge Bindung zum Autor und dessen Frau, sodass die Beziehung sich familiär entwickelte.
Nach einem mehr als 40-seitigen einleitenden Vorwort werden das Verhältnis Mays zu den "Kindern" und deren Hintergrund beleuchtet. Darauf folgen vielfältige Briefe, die den Jahren 1986 bis 1909 in den Jahren gewidmeten Kapiteln zugeordnet sind.
Zusätzlich zu den Texten und vielfältigen ergänzenden Kommentaren in Fußnoten, erhält der Leser auch in einer Reihe der im Original abgedruckten Briefe sowie Fotos einen direkten Einblick in die Korrespondenz und das Beziehungsgefüge zwischen Karl und Klara May und Marie und Ferdinand Hannes, Lu Fritsch, Willy Einsle sowie Adolf Droop. Und dabei sind in den Briefen verschiedene Textformen zu finden, denn zum Teil werden Gedichte verfasst und/oder konkrete Bezüge zu Mays literarischen Veröffentlichungen hergestellt, die die Adaption der Veröffentlichungen durch das Publikum der damaligen Zeit verdeutlichen.
Dieses Buch als Band eins der auf zwei Bände angelegten Briefwechsel, bietet einen intensiven Einblick, dem sich der Leser in Etappen widmet. Im Gegensatz zu Mays Romanen, die den Leser fesseln und immer weiter lesen lassen, bietet dieses Buch viele Informationen, Gedichte und sehr persönliche Sequenzen, die beim Lesen immer wieder einer Pause bedürfen.
Eine imposante Sammlung, die den Autor May und dessen Beziehung zu einigen Mitgliedern des damaligen "Lesepublikums" spiegelt.