Modern Heart Hot
Nico Steckelberg
15. Mai 2016
Musik
Interpret/Band
Unter-Genre
Label
Veröffentlichungs- Datum
13. Mai 2016
Format
CD
Anzahl Medien
1
Hörspiegel-Meinung
Nico Steckelberg
Gesamtwertung
9,0
Der belgische Singer-Songwriter Milow hat es einfach raus, mit wenigen musikalischen Mitteln Großartiges zu schaffen. Das hatte er unlängst mit seinem 2014er-Album „Silver Linings“ bewiesen. Seinen Durchbruch hatte Milow mit einer akustischen Coverversion des sehr elektronischen Originals von „Ayo Technology“ – einem Song, der erst in Milows Variante zu echtem Glanz und Gloria avancierte.
Und nun, 2016, kommt der Altmeister der Verliebtheits-Melancholie mit einem neuen Studioalbum um die Ecke, das in seiner Produktion und Instrumentierung dem Original „Ayo Technology“ nicht unähnlich ist: Knarzende und flirrende Synthie-Sounds, wabernde Keys, die mehrere Filter-Layer durchdringen, und schnelle, moderne Electro-Beats, die so leicht sind wie der Eischaum auf einer sommerlich erfrischenden Stachelbeertorte. Dass das Album so klingt ist kein Wunder, denn Milow hat sich für die Produktion beispielsweise mit Brian Kennedy und James Fauntleroy zwei Altmeister des kontemporären Pops ins Studio geholt, Namen die für die Musik von Rihanna, Chris Brown, Justin Timberlake, Beyonce und Co. stehen.
Und? Bringt das was? Schon. Hört man sich Milows neues Album „Modern Heart“ an, ist es direkt spannend anders – Milow kopiert sich nicht, sondern macht einfach ein neues Kapitel auf. Allerdings steht die Produktion nicht im Vordergrund, sondern begleitet die nach wie vor gut durchdachten und toll arrangierten Songs wie ein guter Freund. Die Produktion ist vielmehr eine eigene Ebene des Albums, etwas, das es einzigartig macht, allerdings ohne bekennende Milow-Fans zu verprellen. Songwriting und Produktion gehen sehr sorgsam miteinander um.
Der Albumtitel „Modern Heart“ ist somit in der Tat auch ein echtes Statement: Modernität und Herz – das sind die beiden Standbeine, auf denen es in die Welt hinaus schreitet. Vielleicht wirkt es deshalb in 2 oder 3 Jahren schon veraltet, wie alles, was sich am aktuellen Zeitgeist orientiert. Für hier und jetzt gelingt Milow aber ein Album, das so perfekt in den anstehenden Sommer passt wie vermutlich kein anderes.
Und es gibt sie auch hier wieder, die tieftraurigen Milow-Momente: Nehmen Sie „Running Blind“ oder das epische „Way up high“, das uns auf den Boden der Tatsachen zurück holt. So stellen Neil Armstrongs Worte nach der Mondlandung nicht nur die letzten Worte des Album dar, sondern sie erzeugen noch lange nach dem letzten Klang einen Gänsehautmoment. Denn Milow bringt die Erkenntnisse der Astronauten in Zusammenhang mit der Dauer eines Menschenlebens. Ganz subtil, und gerade deshalb so nachhallend: „The primary difficulty that we observed was that there was just far too little time to do the variety of things that we would have liked to have done.“
Genial! Und je öfter man das Album hört, desto besser wird es. Dabei war es gleich beim ersten durchhören schon toll. Fazit: Modernisierung gelungen, sich selbst treu geblieben. Geniales Album!
Und nun, 2016, kommt der Altmeister der Verliebtheits-Melancholie mit einem neuen Studioalbum um die Ecke, das in seiner Produktion und Instrumentierung dem Original „Ayo Technology“ nicht unähnlich ist: Knarzende und flirrende Synthie-Sounds, wabernde Keys, die mehrere Filter-Layer durchdringen, und schnelle, moderne Electro-Beats, die so leicht sind wie der Eischaum auf einer sommerlich erfrischenden Stachelbeertorte. Dass das Album so klingt ist kein Wunder, denn Milow hat sich für die Produktion beispielsweise mit Brian Kennedy und James Fauntleroy zwei Altmeister des kontemporären Pops ins Studio geholt, Namen die für die Musik von Rihanna, Chris Brown, Justin Timberlake, Beyonce und Co. stehen.
Und? Bringt das was? Schon. Hört man sich Milows neues Album „Modern Heart“ an, ist es direkt spannend anders – Milow kopiert sich nicht, sondern macht einfach ein neues Kapitel auf. Allerdings steht die Produktion nicht im Vordergrund, sondern begleitet die nach wie vor gut durchdachten und toll arrangierten Songs wie ein guter Freund. Die Produktion ist vielmehr eine eigene Ebene des Albums, etwas, das es einzigartig macht, allerdings ohne bekennende Milow-Fans zu verprellen. Songwriting und Produktion gehen sehr sorgsam miteinander um.
Der Albumtitel „Modern Heart“ ist somit in der Tat auch ein echtes Statement: Modernität und Herz – das sind die beiden Standbeine, auf denen es in die Welt hinaus schreitet. Vielleicht wirkt es deshalb in 2 oder 3 Jahren schon veraltet, wie alles, was sich am aktuellen Zeitgeist orientiert. Für hier und jetzt gelingt Milow aber ein Album, das so perfekt in den anstehenden Sommer passt wie vermutlich kein anderes.
Und es gibt sie auch hier wieder, die tieftraurigen Milow-Momente: Nehmen Sie „Running Blind“ oder das epische „Way up high“, das uns auf den Boden der Tatsachen zurück holt. So stellen Neil Armstrongs Worte nach der Mondlandung nicht nur die letzten Worte des Album dar, sondern sie erzeugen noch lange nach dem letzten Klang einen Gänsehautmoment. Denn Milow bringt die Erkenntnisse der Astronauten in Zusammenhang mit der Dauer eines Menschenlebens. Ganz subtil, und gerade deshalb so nachhallend: „The primary difficulty that we observed was that there was just far too little time to do the variety of things that we would have liked to have done.“
Genial! Und je öfter man das Album hört, desto besser wird es. Dabei war es gleich beim ersten durchhören schon toll. Fazit: Modernisierung gelungen, sich selbst treu geblieben. Geniales Album!