Camp Echo Hot
Nico Steckelberg
19. Juni 2016
Musik
Interpret/Band
Label
Format
CD
Anzahl Medien
1
Hörspiegel-Meinung
Nico Steckelberg
Gesamtwertung
9,0
Nach ihrem genialen Debütalbum „Silent Treatment“ schlagen die norweger Indie-Popper von Highasakite das nächste Kapitel emotional-intelligenter Mindfuck-Musik auf. „Camp Echo“ – bezeichnenderweise nicht nur der Titel des neuen Albums, sondern auch eines der sieben Gefangenenlager der Guantanamo Bay – behandelt höchst politische Themen, ohne dabei selbst politisch sein zu wollen. Klingt nach einer kleinen Unmöglichkeit. Doch es gelingt Helene Håvik (Gesang), Trond Bersu (Schlagzeug), Kristoffer Lo (Gitarren), Øystein Skar und Marte Eberson (Synthies) gekonnt, die Messages in ein so interessantes akustisches Gewand zu kleiden, dass der Verstand in erster Instanz jede Menge mit der musikalischen Analyse zu tun hat und sich erst im zweiten Schritt um die Statements kümmert, die ihm da gerade charmant ins Bewusstsein gepustet werden.
Themen, die auf „Camp Echo“ behandelt werden, sind 9/11 und der War Against Terror, der Irak-Krieg, Chernobyl und die Folgen von Traumata, Schulgefühlen und Einsamkeit. Und diese schweren Themen fügen sich auf beinahe gespenstisch sanfte Weise in tanzbare Indie-Pop-Musik.
Melodisch ist „Camp Echo“ nicht ganz so ausgereift wie sein Vorgänger, doch die Produktion und Themenauswahl könnten in ihrer Kombination nicht spannender sein. Bester Track des Albums ist auch gleich der Opener „My Name Is Liar“, der in seiner Haupt-Vocalline an „Behind Blue Eyes“ von The Who erinnert. Aber auch moderne Pop-Granaten wie „Samurai Swords“ oder „Someone Who’ll Get It“ können sofort begeistern. Immer wieder ein sanfter World Music-Touch, im wesentlichen durch die Gesänge transportiert, sorgt für das Besondere des Albums, wie beispielsweise in „Golden Ticket“, Chernobyl“ oder „God don’t leave me“.
Tatsächlich hat diese Musik so viel Komplexität in sich, dass es eine wahre Wonne ist: Die Gesangsspuren sind ausgefeilt und vielstimmig. Die Elektronik kitzelt nicht nur das Ohr, sondern auch den Produktions-verwöhnten Verstand. Die Lyrics entfalten in der Symbiose mit Klang und Melodie noch einmal eine weitere Bewusstseinsebene.
In der kommenden Woche sind Highasakite live in Deutschland zu sehen:
Themen, die auf „Camp Echo“ behandelt werden, sind 9/11 und der War Against Terror, der Irak-Krieg, Chernobyl und die Folgen von Traumata, Schulgefühlen und Einsamkeit. Und diese schweren Themen fügen sich auf beinahe gespenstisch sanfte Weise in tanzbare Indie-Pop-Musik.
Melodisch ist „Camp Echo“ nicht ganz so ausgereift wie sein Vorgänger, doch die Produktion und Themenauswahl könnten in ihrer Kombination nicht spannender sein. Bester Track des Albums ist auch gleich der Opener „My Name Is Liar“, der in seiner Haupt-Vocalline an „Behind Blue Eyes“ von The Who erinnert. Aber auch moderne Pop-Granaten wie „Samurai Swords“ oder „Someone Who’ll Get It“ können sofort begeistern. Immer wieder ein sanfter World Music-Touch, im wesentlichen durch die Gesänge transportiert, sorgt für das Besondere des Albums, wie beispielsweise in „Golden Ticket“, Chernobyl“ oder „God don’t leave me“.
Tatsächlich hat diese Musik so viel Komplexität in sich, dass es eine wahre Wonne ist: Die Gesangsspuren sind ausgefeilt und vielstimmig. Die Elektronik kitzelt nicht nur das Ohr, sondern auch den Produktions-verwöhnten Verstand. Die Lyrics entfalten in der Symbiose mit Klang und Melodie noch einmal eine weitere Bewusstseinsebene.
In der kommenden Woche sind Highasakite live in Deutschland zu sehen:
24.-26.06.2016 Hurricane & Southside Festival
28.06.2016 Münster – Gleis 22
29.06.2016 Berlin – Bi Nuu
(Ohne Gewähr)