Dead End Kings Hot
Alina Jensch
02. September 2012
Musik
Interpret/Band
Unter-Genre
Label
Veröffentlichungs- Datum
24. August 2012
Format
CD
Anzahl Medien
1
Bandwebsite
Hörspiegel-Meinung
Alina Jensch
Gesamtwertung
8,0
Mit "Dead End Kings" bringen Katatonia drei Jahre nach dem gefeierten Vorgänger "Night Is The New Day" ihr neuntes Studioalbum auf den Markt. Angesichts der steten Weiterentwicklung der Band über die letzten 21 Jahre hinweg, war es spannend zu hören, was die versatilen Schweden uns diesmal präsentieren würden.
Das Vogel-Thema des Artworks und auch der sehr originelle Titel greifen (indirekt) ältere Alben der Band wieder auf und damit lässt es sich vielleicht am besten beginnen, wenn man über das neue Album sprechen möchte.
Bereits für das letzte Album hatte man sich mit Frank Default einen Spezialisten für atmosphärische Keyboards ins Studio geholt und damit der musikalischen Vielschichtigkeit eine völlig neue Dimension eröffnet. Auf "Dead End Kings" untermalt Frank Defaults Stimmungslandschaft alle 11 Songs der regulären CD Edition und baut damit eindeutig auf dem Vorgängeralbum auf. Gleichzeitig hat man das Gefühl, die sonst für Katatonia typisch prominenten, verzerrten Gitarren, würden auf dem neuen Album etwas in den Hintergrund rücken. Dadurch wirkt das Album insgesamt, mit Ausnahme der Songs "Buildings", "First Prayer" und "Dead Letters" insgesamt auch weniger hart. Zudem hat Jonas Renkse seinen Gesang über die Jahre noch weiter perfektioniert und präsentiert seine Worte jetzt noch vielseitiger und packender.
Außerdem feiert "Dead End Kings" eine weitere gesangliche Premiere und bringt mit Silje Wergeland von The Gathering für den Song "The One You Are Looking For Is Not Here" die erste weibliche Gaststimme in das Schaffen von Katatonia. Ich war sehr skeptisch, wie dieses Experiment ausgehen würde, aber die beiden Stimmen ergänzen sich prima und verleihen dem Song einen besonderen Charakter.
Wo lässt sich "Dead End Kings" nun eigentlich musikalisch einordnen? Die instrumentalen Aushängeschilder Katatonias, zum Beispiel die faszinierenden Gitarrenparts und verschachtelten Melodien, sind geblieben. Ebenso die sehr düstere und schwere Grundstimmung. Die Songtexte greifen teilweise Bilder vergangener Songs auf, setzen sie aber in ein neues Licht und sind vom Stil her weniger bruchstückhaft als auf dem letzten Album. Katatonia sind atmosphärischer geworden, offensichtlich progressiver, aber keinesfalls poppig oder langweilig. Die Band selbst sagt dazu, dass es ihnen nicht wichtig sei, ob dieses Album Metal, Rock oder etwas anderem zugeordnet würde, weil sie viele Möglichkeiten vereinen wollten. Und das trifft es wohl auch am besten: "Dead End Kings" möchte sich in keine Schublade stecken lassen. Die Kombination verschiedenster Einflüsse lässt viele Genres zu und schafft damit einen ganz eigenen Charakter - immer aufbauend auf den vergangenen Werken der Band, denn deren Vorarbeit lässt sich, wenn auch subtil, durchgehend nachvollziehen.
Obwohl in Bezug auf Keyboard und Atmosphäre an das letzte Album angeknüpft wird, wirkt "Dead End Kings" für mich insgesamt ausgereifter und in sich schlüssiger. Es klingt weniger dunkel und aggressiv als sein Vorgänger, dafür aber elektrisierender und persönlicher.
Um das Album abschließend in Bilder zu packen würde ich sagen, dass "Dead End Kings" das perfekte Album für einen einsamen Abend oder eine regnerische Nacht ist. Mal schnellere, mal langsamere Songs laden mit klarem und fesselndem Gesang ein in eine triste, kaltherzige Welt, in der wir mit uns selbst konfrontiert werden. Und angekommen am ausweglosen Ende unserer inneren Reise realisiert hoffentlich auch der Hörer, dass er der König über all das ist, was hinter ihm liegt und nur er allein mit Stolz auf das Vergangene zurückblicken kann.
Das Vogel-Thema des Artworks und auch der sehr originelle Titel greifen (indirekt) ältere Alben der Band wieder auf und damit lässt es sich vielleicht am besten beginnen, wenn man über das neue Album sprechen möchte.
Bereits für das letzte Album hatte man sich mit Frank Default einen Spezialisten für atmosphärische Keyboards ins Studio geholt und damit der musikalischen Vielschichtigkeit eine völlig neue Dimension eröffnet. Auf "Dead End Kings" untermalt Frank Defaults Stimmungslandschaft alle 11 Songs der regulären CD Edition und baut damit eindeutig auf dem Vorgängeralbum auf. Gleichzeitig hat man das Gefühl, die sonst für Katatonia typisch prominenten, verzerrten Gitarren, würden auf dem neuen Album etwas in den Hintergrund rücken. Dadurch wirkt das Album insgesamt, mit Ausnahme der Songs "Buildings", "First Prayer" und "Dead Letters" insgesamt auch weniger hart. Zudem hat Jonas Renkse seinen Gesang über die Jahre noch weiter perfektioniert und präsentiert seine Worte jetzt noch vielseitiger und packender.
Außerdem feiert "Dead End Kings" eine weitere gesangliche Premiere und bringt mit Silje Wergeland von The Gathering für den Song "The One You Are Looking For Is Not Here" die erste weibliche Gaststimme in das Schaffen von Katatonia. Ich war sehr skeptisch, wie dieses Experiment ausgehen würde, aber die beiden Stimmen ergänzen sich prima und verleihen dem Song einen besonderen Charakter.
Wo lässt sich "Dead End Kings" nun eigentlich musikalisch einordnen? Die instrumentalen Aushängeschilder Katatonias, zum Beispiel die faszinierenden Gitarrenparts und verschachtelten Melodien, sind geblieben. Ebenso die sehr düstere und schwere Grundstimmung. Die Songtexte greifen teilweise Bilder vergangener Songs auf, setzen sie aber in ein neues Licht und sind vom Stil her weniger bruchstückhaft als auf dem letzten Album. Katatonia sind atmosphärischer geworden, offensichtlich progressiver, aber keinesfalls poppig oder langweilig. Die Band selbst sagt dazu, dass es ihnen nicht wichtig sei, ob dieses Album Metal, Rock oder etwas anderem zugeordnet würde, weil sie viele Möglichkeiten vereinen wollten. Und das trifft es wohl auch am besten: "Dead End Kings" möchte sich in keine Schublade stecken lassen. Die Kombination verschiedenster Einflüsse lässt viele Genres zu und schafft damit einen ganz eigenen Charakter - immer aufbauend auf den vergangenen Werken der Band, denn deren Vorarbeit lässt sich, wenn auch subtil, durchgehend nachvollziehen.
Obwohl in Bezug auf Keyboard und Atmosphäre an das letzte Album angeknüpft wird, wirkt "Dead End Kings" für mich insgesamt ausgereifter und in sich schlüssiger. Es klingt weniger dunkel und aggressiv als sein Vorgänger, dafür aber elektrisierender und persönlicher.
Um das Album abschließend in Bilder zu packen würde ich sagen, dass "Dead End Kings" das perfekte Album für einen einsamen Abend oder eine regnerische Nacht ist. Mal schnellere, mal langsamere Songs laden mit klarem und fesselndem Gesang ein in eine triste, kaltherzige Welt, in der wir mit uns selbst konfrontiert werden. Und angekommen am ausweglosen Ende unserer inneren Reise realisiert hoffentlich auch der Hörer, dass er der König über all das ist, was hinter ihm liegt und nur er allein mit Stolz auf das Vergangene zurückblicken kann.