Msimbi Wakuda

Msimbi Wakuda Hot

Tanja Trawny   12. Oktober 2016  
Msimbi Wakuda

Musik

Interpret/Band
Unter-Genre
Veröffentlichungs- Datum
30. September 2016
Format
  • CD
  • Download
Anzahl Medien
1

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
9,0

„Msimbi Wakuda“ , welches ich Euch diesmal sehr ans Herz legen möchte, ist das mittlerweile dritte Album der in Sambia geborenen  und seit 2013 in Frankfurt am Main lebenden Komponistin und Sängerin Yvonne Mwale
Ihr Werdegang ist ungewöhnlich. Aufgewachsen in der Eastern Province im Gebiet des Nsenga-Stammes, zunächst Kind reicher Eltern, nach ihrem Verlust im Alter von 12 Jahren lebte Yvonne Mwale auf der Straße und bekam mit 14 Jahren einen Sohn.  In der Hauptstadt Lusaka schließlich wurde ihr musikalisches Talent während einer Jam Session entdeckt. Dem „Journal Frankfurt“ offenbarte sie 2014, dass sie schon immer Sängerin werden wollte. Und diese Freude an der Musik und dem Gesang  spürt man in jedem ihrer Songs. 

Sie verarbeitet mit ihren Songs Aspekte aus ihrem Leben. In diesem Album beispielsweise positive Erinnerungen aus ihrer Kindheit. „Spiritual Heart“ (Track 5), hat sie zum Beispiel ihrer Großmutter gewidmet. Sie besingt darin die Weisheiten und Lebenserfahrungen, welche die ältere Generation der jüngeren Generation mitgegeben hat. In „Kuwingamo“ (Track 11) hat sich Yvonne Mwale hingegen mit den vielen Menschen auseinander gesetzt, welche auf Grund von Diskrepanzen ihre Heimat haben verlassen müssen und appelliert per Sprechgesang an den Zuhörer, mit den Worten:“watch the people who dies…. Where the love…peace…Let’s have peace everywhere“ friedlich mit einander zu leben. Ihre  Kompositionen spiegeln, neben raffiniert integrierten anderen Richtungen der Improvisationsmusik, vor allem ihre afrikanischen Wurzeln und der traditionellen Musik Sambias in den Rhythmen und Gesängen wider. Wobei akustische Klänge dominieren. Dies lässt den Zuhörer eintauchen in eine andere Welt. 

Natürlich spielt diesbezüglich auch das Instrumentale eine sehr wichtige Rolle, zumal sie in den Stücken dominieren. Hier wird Yvonne Mwale unterstützt/begleitet/umrahmt von Tillmann Höhn (Gitarre), Mohamed Twaba (Percussion), Thomas Rath (Schlagzeug), Hanns Höhn (Bass) und Nikolas Hering (Keyboard).  Wobei auch kleine Soloparts integriert wurden der einzelnen Musiker (z. Beispiel Trommel/Schlagzeug in „Welasoti“, Track 6 oder Gitarre in „Nafwila Nkope“, Track 9).

Jazz meets Africa oder Africa meets Jazz. Egal wie herum, für mich ist dies ein Album voller Dynamik, gewissem Esprit und Charme gepaart mit Rhythmus, Beat. Lässt den Hörer mit schwingen, zieht ihn in seinen Bann. Die Stimme von Yvonne Mwale finde ich selbst als sehr angenehm, positive Energie versprühend, voller Elan klingend, partiell zart, meist jedoch kraftvoll, Stimmungen widerspiegelnd.    Und obwohl ich bis auf ein paar Stücke, welche in englischer Sprache gesungen wurden, nichts verstanden habe, hat sie mich mitziehen können. Ihre Sangfreude ist spürbar. Die Dynamik einiger Stücke partiell sehr schnell (z. Bsp. Track 3: „Naitana“). Der Klang bzw. Wiederhall ihrer Stimme speziell. Dieses Individuelle scheint das für mich zu sein, was ihrer Musik das Gewisse etwas gibt. 

Ich wünsche Euch viel Spass beim Hören und eintauchen in Jazz mit afirkanischen Akzenten.

                                                                                                                 www.yvonnemwale.com

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