Horizont Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Es ist die atmosphärische Dichte, die den Musikstil von Dark Orange ausmacht. Katrin-Elnas Stimme schwebt über einem dicht gewobenen Klanghonig aus Keyboards, verhallten akustischen Gitarren, Soundscapes und elektronischen Beats. Die Genre-Bezeichnung „Heavenly Voices“ trifft es gut.
Auf „Horizont“ liefert die Hamburger Band einen „Etherial Wave“ wie aus dem Lehrbuch ab. Es ist das zweite Album der Band nach einer längeren Schaffenspause, die von den Mitt-Neunzigern bis zum Jahr 2010 anhielt. Dann nämlich erschien mit „Clouds, Paperships and Fallen Angels“ das Re-Union-Album der Band, das - wie auch „Horizont“ – auf Kalkaland erscheint.
Das besondere am Album: Es gibt die „normale“ Album-CD mit 11 Songs, mal deutsch, mal englisch gesungen. Und als Bonus gibt es eine weitere CD mit dem Titel „Interpretationshorizont“. Hier gibt es – wie der Name schon verrät – Interpretationen und Remixe von anderen Künstlern, darunter Kalinkaland-Labelchef und Chandeen-Produzent Harald Löwy, Patenbrigade: Wolff, Folker Alberts, Dust of Basement, Emer Brizzolara und vielen anderen.
Das eigentliche Album ist genre-typisch ruhig und sphärisch gehalten. Wer diese Art von Musik nicht kennt, wird sie vielleicht als „zu ruhig“ empfinden. Freunden des Genres hingegen wird das Herz aufgehen. Positiv finde ich, dass auch die Interpretationen und Remixe nicht allzu stark aus dem Ruder schlagen. Selbst wenn ein Remix mal tanzbar ist, wird der jeweilige Song nicht zu stark verfremdet.
Fazit: Mit „Horizont“ kann man die 90er wiederauferstehen lassen. Alles klingt authentisch nach dem „guten alten Etherial Wave“. Ohne viel neuen Schnickschnack.