Drehbuch der Täuschung

Drehbuch der Täuschung

Nico Steckelberg   08. Dezember 2024  
Drehbuch der Täuschung

Rückentext

Gefangen auf Sumatra! Jayden ist verschwunden und soll gegen seinen Willen auf die indonesische Insel verschleppt worden sein. Der Mitbewohner des verschwundenen Studenten macht sich große Sorgen um seinen Freund und bittet Justus, Peter und Bob um Hilfe. Er hat einen seltsamen Anruf von Jayden erhalten –direkt aus Sumatra. Aber wie ist der junge Mann dort hingekommen und vor allem warum?
Die drei Detektive übernehmen den Fall. Doch bald schon nehmen die Ermittlungen eine unerwartete Wendung ...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
8,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
8,0
Aufmachung 
 
5,0
Gesamtwertung 
 
7,6

Mit "Drehbuch der Täuschung" liefert Hendrik Buchna eine Folge ab, die auf mehreren Erzählebenen operiert und ihre Zuhörerinnen und Zuhörer geschickt an der Nase herumführt. Der Einstieg in den Fall ist ungewöhnlich: Ein entführter Student, ein Hilferuf aus Sumatra und mysteriöse Machenschaften rund um die Filmindustrie – das Setting bietet viel Potenzial. Doch so dynamisch und spannend sich der Auftakt präsentiert, so variierend im Tempo gestaltet sich die Umsetzung im Verlauf der rund 80 Minuten.

Besonders reizvoll ist die duale Handlungsebene: Während Peter eine Nebenmission verfolgt, die ihn auf mysteriöse Weise in ein Filmstudio führt, ermitteln Justus und Bob auf konventionelle Weise. Dieser parallele Erzählstrang sorgt für Abwechslung, wirft aber auch Fragen auf, da Peters eigenmächtiges Handeln nicht schlüssig erklärt wird. Warum er sich nicht mit seinen Kollegen abstimmt, bleibt ein Rätsel, und einige Szenen wirken dadurch weniger glaubwürdig. Trotzdem gelingt es der Folge, mit einigen falschen Fährten und clever inszenierten Wendungen Spannung aufzubauen.

Die Sprecherinnen und Sprecher brillieren auch hier: Sebastian König gibt Jayden Cummings eine glaubhafte und eindringliche Stimme, während Woody Mues als Cornelius mit einer sympathischen Natürlichkeit überzeugt. Anneke Schwabe und Carla Becker ergänzen den Cast solide, auch wenn Schwabes Figur mehr Energie hätte vertragen können. Besonders hervorzuheben ist Axel Milberg, dessen warme Erzählstimme die Zuhörerinnen und Zuhörer wie gewohnt souverän durch die Handlung führt.

Ein Blick auf die Musik: Die Rückkehr der von einigen geliebten und anderen verhassten Vocoder-Klänge sorgt für nostalgische 90er-Vibes, während klassische Melodien ältere Fans versöhnen dürften. Die Geräuschkulisse trägt entscheidend zur Atmosphäre bei, sei es durch stimmungsvolle Hintergrundgeräusche oder präzise eingesetzte Effekte.

Das Cover, das eine Schreibmaschine in kühlen Farbtönen zeigt, fängt zwar die Thematik der Folge ein, wirkt aber im Vergleich zu anderen Motiven der Serie weniger markant. Es wirkt wie ein Fremdkörper in der Reihe der Die drei ???-Coverillustrationen, mag es im Detail auch noch so realistisch gestaltet sein.

Fazit: "Drehbuch der Täuschung" bietet eine spannende Prämisse, einige kreative Wendungen und einen soliden Cast, lässt aber an einigen Stellen Tiefe und Glaubwürdigkeit vermissen. Die parallelen Handlungsstränge sind sehr unterhaltsam.

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