Räuberwald

Nico Steckelberg   08. Dezember 2024  
Räuberwald

Rückentext

Ein Wochenende in einem alten Forsthaus mitten im Wald – das wird für die unzertrennlichen Freunde Tim, Karl, Gaby und Klößchen ein noch größeres Abenteuer als gedacht, denn im nächsten Dorf wurde eine Bankfiliale ausgeraubt. Vom bewaffneten Räuber fehlt jede Spur und der Landpolizist Jochen Dill ist mit den Ermittlungen heillos überfordert. Nicht aber TKKG! Sie können gleich mehrere Verdächtige ausmachen. Zu diesem Zeitpunkt wissen die Vier aber noch nicht, dass sie im alten Forsthaus buchstäblich auf der Beute sitzen. Und mit dem boshaften Poltergeist haben sie auch noch nicht Bekanntschaft gemacht …

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
6,0
Atmosphäre 
 
8,0
Sprecher 
 
8,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
7,2

Mit „Räuberwald“ lockt die neueste TKKG-Folge ins Dickicht des Abenteuers – ein altes Forsthaus, ein rätselhafter Bankraub und ein vermeintlicher Poltergeist versprechen einen aufregenden Krimi. Die Prämisse bietet eine ideale Grundlage für Spannung, die jedoch erst spät richtig zündet. Während die Anfangsszenen mit charmanten Figuren wie der resoluten Heidemarie Stadlmaier einen amüsanten Einstieg bieten, verliert sich die Geschichte zunächst in langen Dialogen und zähen Ermittlungen. Erst im letzten Drittel zieht die Handlung merklich an und sorgt mit der atmosphärischen Waldkulisse für gelungene Spannungsmomente.

Die Sprecher leisten solide Arbeit. Besonders Katja Brügger hinterlässt mit ihrer Darstellung der Rentnerin Heidemarie einen bleibenden Eindruck. Nico-Alexander Wilhelm bringt die Kälte und Rücksichtslosigkeit seiner Figur gut rüber, bleibt dabei jedoch etwas eindimensional. Die Hauptcharaktere, insbesondere Tim und Karl, agieren gewohnt routiniert, doch wie in vielen neueren Folgen liegt der Fokus erneut stark auf Karl. Tim, einst das Zentrum der Truppe, bleibt hier auffallend passiv, was dem Gesamteindruck etwas Dynamik raubt.

Die akustische Gestaltung überzeugt überwiegend: Geräusche wie knackende Äste und flüsternde Winde schaffen eine dichte Atmosphäre, die das Wald-Setting unterstreicht. Die musikalische Untermalung ist effektvoll, jedoch gelegentlich etwas übertrieben – manche Szenen wirken dadurch dramatischer, als sie letztlich sind.

Die Handlung selbst ist mit ihrer Mischung aus Kriminalfall und Spukgeschichte zwar unterhaltsam, leidet jedoch an Vorhersehbarkeit. Die falschen Fährten sind zu offensichtlich, und der Täter wird für erfahrene Hörer früh erkennbar. Auch die Auflösung wirkt etwas konstruiert: Der plötzliche Geständnisdrang des Räubers ist wenig glaubwürdig.

Insgesamt bleibt „Räuberwald“ ein durchwachsener Fall, der mit einem atmosphärischen Setting punktet, jedoch durch Längen im Mittelteil und eine wenig überraschende Auflösung an Spannung einbüßt. Die Folge zeigt, dass TKKG nach wie vor unterhaltsam sein kann, wenn auch mit Ecken und Kanten.

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