Im Auftrag des Bösen

Im Auftrag des Bösen

Nico Steckelberg   08. Dezember 2024  
Im Auftrag des Bösen

Rückentext

Beim beliebten Imbiss „Wurst Papke“ erfährt Klößchen, dass dem Inhaber, Franz Papke, bei
einem Wohnungseinbruch drei Monatseinnahmen gestohlen wurden. Jetzt sitzt ihm das Finanzamt wegen säumiger Steuerzahlungen im Nacken – Klößchen beschließt, seinem Lieblingsimbiss zu helfen. Von Kriminalmeisterin Tamina Salah erfahren Klößchen und seine Freunde Tim, Karl und Gaby, dass es sich um eine Einbruchsserie handelt. Die Ermittlungen führen TKKG in die verruchte Spielothek VEGAS. Dem Bösen auf der Spur lenkt Tim seine Bande durch die Nacht – bis er erst von der Polizei festgenommen und später ausgeschaltet wird ...

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
6,0
Atmosphäre 
 
7,0
Sprecher 
 
8,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
7,2

„Im Auftrag des Bösen“ startet mit einer klassischen Einbruchs- und Diebstahlserie, die TKKG auf die Spur einer verdächtigen Spielothek bringt. Die erste Hälfte der Folge bietet solide Ermittlungsarbeit und baut das Szenario vielversprechend auf. Leider kippt die Handlung in der zweiten Hälfte: Was als spannender Fall beginnt, wird durch ein ausgedehntes Psychogramm der Täterin und ein stark überzeichnetes Finale geschwächt. Besonders die plötzlichen Geständnisse der Täter wirken unglaubwürdig und nehmen der Geschichte ihre Tiefe.

Die Sprecher agieren souverän: Helmut Zierl als Franz Papke überzeugt in einer kleinen, aber knackigen Rolle, und Judy Winter bringt mit ihrer markanten Stimme ein Stück Hörspielgeschichte ein. Doch ihre Figur Evelyn Bösendor bleibt in ihrer Motivation blass, und es fehlt ihr das gewisse Etwas, um als glaubwürdige Antagonistin zu punkten. Tim steht diesmal wieder im Mittelpunkt, was ihn erneut in Gefahr bringt, während Gaby und Karl leider stark in den Hintergrund treten. Die Einführung von Tamina Salah als Verbindung zur Polizei bietet frische Impulse und könnte langfristig ein interessanter Ansatz für die Serie sein.

Akustisch liefert die Folge eine ordentliche Leistung: Die Geräusche sind authentisch, und die musikalische Untermalung unterstreicht die Szenen angemessen, ohne aufdringlich zu wirken. Szenen wie Tims Gefangenschaft hätten jedoch durch eine intensivere Klanggestaltung noch mehr Spannung erzeugen können.

Die Handlung krankt an ihrer Unausgewogenheit. Während die erste Hälfte ein vielversprechendes Fundament legt, wirkt der Übergang zum zweiten Teil erzwungen. Die Täter schreien ihre Hintergründe beinahe freiwillig heraus, was jegliche Ermittlungsarbeit überflüssig macht. Statt einer cleveren Aufklärung liefert die Folge ein konstruiertes Ende, das das Potenzial der Geschichte untergräbt.

Insgesamt ist „Im Auftrag des Bösen“ eine durchwachsene Folge, die trotz interessanter Ansätze und solider Produktion nicht vollends überzeugt. Die wiederholte Fokussierung auf Tims Gefahrenlage und eine zu schnell aufgelöste Handlung lassen die Folge hinter ihren Möglichkeiten zurückbleiben. 
Überraschend dramatisch hingegen ist die Coverillustration gelungen, die erinnert an die frühen Zeiten der Serie, in der die “Bösen” eine echte Gefahr darstellten.

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