Gute Nacht, Doktor. Die letzten Tonbänder der Marilyn Monroe Hot
Hörspiel
Rückentext
Zu Lebzeiten galt sie als größte Sexbombe der Welt, ihr früher Tod ließ sie zum Mythos werden. Als Marilyn Monroe am 5. August 1962 leblos aufgefunden wurde, lautete der offizielle Befund Selbstmord. Doch bis heute hält sich das Gerücht, dass sie ermordet wurde. Was verraten die Tonbänder, die sie ihrem Psychoanalytiker kurz vor ihrem Tod geschickt hat? Darauf spricht sie über Männer und Sex, über Ängste und ehrgeizige Zukunftspläne. Ungewohnt offen und alles anderes als lebensmüde. Ein packendes WDR-Feature – mit vielen O-Tönen und dem wohl berühmtesten Geburtstagsständchen der Welt, gesungen von Marilyn selbst.Hörspiegel-Meinung
Marilyn Monroe wurde ermordet. Kein Selbstmord. Kein Unfall. Mord. Dieser Überzeugung sind viele Theoretiker, die sich mich dem Fall der größten Hollywood-Diva aller Zeiten beschäftigt haben. Das Audio-Feature „Gute Nacht, Doktor“ beleuchtet die Akte Monroe von vielen Seiten, lässt Zeit- und Augenzeugen im O-Ton zu Wort kommen. Doch die kriminologische Seite dieses Features von Anna Maria Gadebusch und Friedhelm Brebeck ist nur die Oberfläche.
Tatsächlich ist es eines der emotionalsten, bewegendsten und erotischsten Hörfeatures, die ich bislang gehört habe. Schon der Auftakt erzeugt Gänsehaut: Ein Audiomitschnitt der Jahrestagfeier anlässlich Marilyn Monroes Todestag und die melancholische Original-Stimme des Pathologen, der Marilyns Körper im Jahr 1962 obduziert hat. Ein alter Mann beschreibt ihre Schönheit, die sie auch im Tode noch ausstrahlte, und schwelgt in Erinnerungen. Das Gesehene hat ihn merklich beeindruckt. Über die Jahrzehnte hinweg bis ins hohe Alter hinein.
Das eigentlich faszinierende sind jedoch die Einblicke, die Marilyn Monroe ihrem Psychoanalytiker kurz vor ihrem Tod auf Band gesprochen hat. Sie strotzen vor angedeuteter und klar ausgedrückter Erotik und zeigen Marilyn Monroe als eine sexuell freien und neugierigen Menschen aus, der zwischen den Stühlen stand und in verschiedenen Betten lag, jedoch niemals eine wirkliche emotionale Beziehung aufbauen konnte. Außer zu ihrem Psychoanalytiker. Und das drückt sie auf den Tonbändern ganz unmissverständlich aus – ohne die Grenzen der persönlichen Intimität zu wahren.
Anna Thalbach spricht die Bänder dabei so sinnlich, man kann es gar nicht beschreiben. Hans Peter Hallwachs und Horst Bollmann übernehmen die deutschen Stimmen der Zeitzeugen und geben ein authentisches Bild ab. Fantastisch!
Machen wir es kurz. „Gute Nacht, Doktor“ sollte man auf jeden Fall gehört haben. Spannender als jeder Krimi und um ein Vielfaches erotischer als jeder Erotikfilm.