Das Alphabethaus Hot

Astrid Daniels   18. März 2012  
Das Alphabethaus

Hörbuch

Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Erscheinungsjahr
Format
CD
Anzahl Medien
6

Rückentext

Deutschland zur Zeit des Zweiten Weltkriegs: Nach einem Flugzeugabsturz über feindlichem Territorium retten sich die britischen Fliegerpiloten Bryan und James in einen Krankentransport. Um nicht entdeckt zu werden, nehmen sie die Identität von zwei deutschen Soldaten an und gelangen so in ein Lazarett für Geisteskranke. Hier müssen sie ihre Rolle spielen und sind der Willkür und dem Sadismus des Personals hilflos ausgeliefert. Bryan gelingt schließlich die Flucht, doch das Schicksal von James bleibt ungewiss.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
8,0
Sprecher 
 
9,0
Aufmachung 
 
8,0
Gesamtwertung 
 
8,3

Jussi Adler-Olsen ist durch seine Thriller „Erbarmen“, „Schändung“ und „Erlösung“ rund um den Ermittler Carl Mørck des Sonderdezernat Q in Deutschland bekannt geworden. „Das Alphabethaus“ ist sein Erstlingswerk aus dem Jahre 1997, das jedoch erst jetzt ins Deutsche übersetzt worden ist. Geschichten über den zweiten Weltkrieg gibt es zu Hauf, doch „Das Alphabethaus“ hebt sich von dieser Masse ab. Es ist eine wundervolle Geschichte rund um Freundschaft und Verrat.

Bryan Young und James Teadale sind bereits seit Kindertagen befreundet. Als Sie im zweiten Weltkrieg gemeinsam als Fliegerpiloten eingesetzt werden, stürzt ihr Flugzeug über Deutschland ab. Sie verstecken sich im Feindesland in einem Lazarettzug und nehmen die Identitäten von hochrangigen SS Soldaten an. Schon bald stellen sie fest, dass sie nicht die einzigen Simulanten sind. Jedoch sind auch die anderen Simulanten nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Bryan ergreift die Möglichkeit zur Flucht und muss James nach langem Zögern zurücklassen, da dessen körperlicher Zustand zu schlecht ist. Von Vorwürfen geplagt baut sich Bryan ein Leben in seiner britischen Heimat auf. Erst Jahrzehnte später macht er sich auf die Suche nach seinem Freund James Teadale alias Gerhard Peukert. Doch lebt dieser noch?
Die Schilderungen der medizinischen Experimente an den psychisch Kranken im Alphabethaus sind bedrückend und realistisch. Die Grausamkeit der Machthabenden gegenüber den wehrlosen Patienten und Gefangenen lässt den Hörer atemlos zurück. Wie geht ein Mensch mit solch Belastenden Situationen um?
Jussi Adler-Olsen weiß wie er die Gedanken des Hörers in die richtigen Bahnen lenken kann. Durch seinen Schreibstil erzeugt er Spannung und treibt die Geschichte voran. Einige Kleinigkeiten, über die der Hörer meiner Meinung nach jedoch hinwegsehen kann, sind unrealistisch dargestellt. Die Charaktere sind so gut aufgebaut, dass der Hörer schnell mit ihnen mitfiebert.

Wolfram Koch liest nervenaufreibend, packend und abwechslungsreich. Einfach hervorragend!

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