TKKG - Das Paket mit dem Totenkopf Hot
Michael Brinkschulte
15. März 2010
Bericht
Künstler
Veranstaltungsort
Location
Veranstaltungsdatum
12. März 2010
Hörspiegel-Bericht
Vollplaybacktheater „Das Paket mit dem Totenkopf“ Herford 12.03.2010Nach mehreren „Drei ???“ und einem „John Sinclair“ Programm ist das Vollplaybacktheater mit einem neuen Programm zurück. Diesmal hat sich die Truppe „TKKG – Das Paket mit dem Totenkopf“ vorgenommen.
Um 20 Uhr soll die Show starten, der Einlass ist laut Ankündigung für 19:30 Uhr vorgesehen. Wer jedoch erst zu dieser Zeit im X in Herford anrückt, hat das Nachsehen, wenn es darum geht die besten Plätze vor der Bühne in der mit Bierzelt-Bänken bestückten Disco-Halle zu ergattern. Schon vor 19:30 Uhr ging die Tür auf und ließ die lange Schlange von Fans ein, sodass die typische Reservierungsstratie, die aus vielfältigen Urlauben bekannt ist, diesmal mit Jacken statt mit Handtüchern, durchgeführt wurde.
Publikum, das erst später anrückt muss sich zum Teil mit Stehplätzen am Rand zu Frieden geben, obwohl seitens der X-Crew und findiger Gäste sämtliche Barhocker aus den angrenzenden Räumen herangeschafft werden.
Mit Rock-Pop der 80er wird das zumeist in diesem Zeitraum bzw. mit dieser Musik aufgewachsene Publikum eingestimmt. Es sind jedoch auch einige Kinder anwesend, die den Altersschnitt etwas drückten und im Laufe der Vorstellung nicht immer alle Pointen verstehen.
Pünktlich um 20 Uhr wird das Licht in der Halle gedimmt und nach einer Warneinblendung betreten die ersten Protagonisten die Bühne. Tarzan trifft nach kurzer Zeit im Park auf einen Rentner beraubende Diebe und bringt sofort sein viel gerühmtes Judo zum Einsatz. Schon in diesen ersten Minuten wird das Publikum vor Lachen durchgeschüttelt. Gekonnt bringen die Schauspieler in grandioser Kostümierung die einzelnen Rollen auf die Bühne. Und auch die Warnmeldung zu Beginn hat ihre Berechtigung, denn schon nach kurzer Zeit fließt tatsächlich Blut.
Running Gags wie Problembär Bruno und der Umgang mit Hund Oskar tauchen immer wieder auf und durchbrechen gekonnt das bekannte Hörspiel, in das die Truppe des Vollplaybacktheaters wieder einmal vielfältige Querbezüge eingebaut hat. So sind auch die vorherigen Inszenierungen von den Drei ??? und John Sinclair mit im Boot, wenn es auf die Jagd der TKKG-Bande nach dem Paket mit dem Totenkopf geht.
Doch zurück zum Ablauf: Nach seiner Rettungstat sucht Tarzan Gaby auf, die sich gerade mit einer ganzen Reihe von Hunden auseinander setzt. Ein grandioses Bild, das durch die hervorragend übertriebene Darstellung perfekt in Szene gesetzt ist. Die Ankündigung des Besuchs von Tarzans Mutter steht ins Haus und natürlich soll sie abgeholt werden. Nach einem kleinen Zwischenspiel, in den plötzlich Miss Marple auf dem Bahnsteig auftaucht, um zu ermitteln, und Harry Potter sein Gleis 9 ¾ sucht, ist die TKKG-Bande dann am Bahnhof komplett, als Karl der Computer und Klößchen auch auftauchen. Klößchens Darsteller muss nach der Vorstellung eigentlich einen Zuckerschock haben, denn er schlingt auf der Bühne die komplette Vorstellung lang immer wieder Schokolade in sich hinein. Die Idee mit einer Tafel Schokolade Nutella aus einem Glas zu kratzen und in den Mund zu stopfen, lässt das Publikum dann auch nicht unberührt.
Die Ermittlungen nehmen ihren Lauf und im Wechselspiel von Spannung und Humor amüsiert sich das Publikum köstlich. Schritt für Schritt können wir nachvollziehen, wie sich die Geschichte anders entwickelt, als im Hörspiel. Besser!
Licht und Schatten, Gestik, Mimik, Musikeinlagen und ein grandioses darstellerisches Talent lässt das Vollplaybacktheater auf der Bühne eine grandiose Show spielen. Die Videowand im Hintergrund wird auch immer wieder mit passenden Einspielern genutzt und schafft die Illusion einer erweiterten Bühne.
Dem Publikum verlangt das Stück ein gewaltiges Hintergrundwissen im Bereich Fernsehserien, Filme (wie z.B. Harry und Sally), Hörspiele etc. ab, da immer wieder Musik (aus Kinderserien, Filmen, den 80ern, etc.), und Figuren auftauchen, die ihre ganz eigenen humoristischen Eigenschaften ausbreiten, wenn das Hintergrundwissen vorhanden ist. Doch auch ohne diese Aspekte wirkt „Das Paket mit dem Totenkopf“ und treibt dem Publikum Lachtränen in die Augen.
Nach rund einer Stunde vielfältiger Kostümwechsel, Bühnenumbauten und dem engelsgleichen Auftritt der Drei ??? , gönnt das Vollplaybacktheater sich und seinem Publikum eine Pause von 20 Minuten, in der Flüssigkeitsaufnahme und Merchandise-Kauf auf dem Plan steht.
Mit passender Musik wird die Pause kurzweilig und als das Signal zum Start der zweiten Runde ertönt, sind alle schnell wieder auf ihren Sitzplätzen.
Weiter geht es und schon nach einigen Sekunden ist das Grinsen von den Gesichtern des Publikums nicht mehr weg zu bekommen. Mag es am Reggea liegen, der erklingt oder an dem Kraut, welchen sich Karl und Klößchen rauchend zu Gemüte führen.
Wenig später zeigt Tarzan, der nun Tim heißt (ja, auch auf diese Feinheit der Serie wird eingegangen), wie sportlich er wirklich ist. Karl und Klößchen legen eine ganz besondere Tanzeinlage ein und lassen das Publikum toben.
Langsam nähert sich der Fall dem Höhepunkt und Ende. Am Ende steht tosender Applaus, die Menge will mehr und die Schauspieler des Vollplaybacktheaters müssen wiederholt auf die Bühne zurück, geben noch eine musikalische Einlage zum Abschluss.
Mit „TKKG – Das Paket mit dem Totenkopf“ hat das Vollplaybacktheater ein Highlight geschaffen, dass den Inszenierungen mit den Drei ??? und John Sinclair in nichts nach steht, meiner Meinung nach, wurde sogar noch eine Schaufel Kohle mehr aufgelegt! Diese Truppe sollte niemand verpasst haben!