Der Mörder ist immer der Täter

Der Mörder ist immer der Täter Hot

Nico Steckelberg   07. April 2013  
Der Mörder ist immer der Täter

Comedy u. Kabarett

Interpret/Künstler
Label/Verlag
Erscheinungsjahr
Format
  • CD
  • DVD
Anzahl der Medien
2

Hörspiegel-Meinung

Gesamtwertung 
 
8,0

Sascha Gutzeit ist Hörspiel-Veteranen noch in bester Erinnerung als Mitbegründer des Vollplayback Theaters oder Co-Labelchef des METEOR-Labors, in dem u. a. Hörspielserien wie Kai Meyers „Sieben Siegel“ oder „METEOR Horror“ entstanden. In den Jahren danach machte Sascha Gutzeit vor allem musikalisch von sich reden. Dass eine solch gelungene Mischung aus Singer-Songwriter, Blues, Rock, Pop und Chanson ausgerechnet aus Wuppertal kommen sollte, hätten viele Hörer vermutlich nicht erwartet.

2013 erscheint Gutzeits neues Bühnenprogramm als Mitschnitt auf DVD bei Turbine. Das Motto lautet: „Der Mörder ist immer der Täter“, und man darf sagen, dieser Titel trifft es auf den Punkt. Das Stück ist ein Krimiklamauk im Stile der alten „Einsamer Wolf“-Ermittler-Streifen. Ich fühle mich stellenweise an Otto Waalkes „Edgar Wallace“-Persiflagen erinnert. Das Besondere an diesem Bühnenstück ist die Umsetzung als Ein-Mann-Show.

Sascha Gutzeit spielt alle Rollen. Die Umgebung wird per Beamer an die Leinwand hinter der Bühne projiziert. Ebenso die anderen Charaktere, zum Beispiel in Dialogszenen. Dann spricht unter anderem Sascha Gutzeit als Kommissar Heinz Engelmann eine Dialogszene mit dessen Assistentin Liesel Weppen. Ebenfalls gespielt von Sascha Gutzeit. Nur, dass eben einer von beiden auf dem Bildschirm ist und der Live-Gutzeit seine Textpassagen genau timen muss, damit alles passt und flüssig wirkt. Das birgt jede Menge Lacher-Potenzial.

Aufgelockert werden die humorvollen Krimi-Szenen durch Sascha Gutzeits Songs, die er speziell für „Der Mörder ist immer der Täter“ komponiert hat. Die bleiben ordentlich im Ohr hängen, insbesondere das Titelstück (welches ab und zu in Variationen wiederholt wird) ist ein Ohrwurm-Garant. Insbesondere die Detektiv-Film-Atmosphäre fängt Gutzeit in der Instrumentierung prima ein. Alles erinnert irgendwie an Nick Knatterton und Co.

Nicht so gut gefallen hat mir die Tonqualität des Mitschnitts. Oft sind die Playback-Sequenzen lauter und qualitativ besser als die mikrofonierten Live-Vocals. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen.

Neben der DVD mit dem Livemitschnitt gibt es eine CD mit allen Songs des Stücks zum Nachhören und in Studioqualität. Als Extras winken ein Audiokommentar, Interviews sowie ein Blick hinter die Kulissen. Und demnächst gibt es dann auch noch weitere Fälle von Kommissar Heinz Engelmann in Buchform. Für alle, die nicht genug vom Wuppertaler Kojak-Columbo bekommen können.

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