Óbvio Hot
Tanja Trawny
08. Mai 2017
Musik
Interpret/Band
Veröffentlichungs- Datum
14. Oktober 2016
Format
CD
Anzahl Medien
1
Hörspiegel-Meinung
Tanja Trawny
Gesamtwertung
8,0
Mittlerweile dürfte der brasilianische Gitarrist, Posaunist und Komponist Emiliano Sampaio auf Grund meiner Rezensur „The Forbidden Dance“ sicherlich bekannt sein.
Hier möchte ich Euch eine weitere Formation des Mutitalents Emiliano Sampaio vorstellen: Das Meretrio. Gegründet wurde es 2004 in São Paulo von Emiliano Sampaio (Gitarre und Posaune), Gustavo Boni(akustischer und elektrischer Bass) und Luis André Gigante (Trommeln und Schlagzeug). Ihre Intention war es die Mannigfaltigkeit brasilianischer Musik zu erforschen und mit Jazz- und kammermusikalischen Elementen zu verbinden.
Hier möchte ich Euch eine weitere Formation des Mutitalents Emiliano Sampaio vorstellen: Das Meretrio. Gegründet wurde es 2004 in São Paulo von Emiliano Sampaio (Gitarre und Posaune), Gustavo Boni(akustischer und elektrischer Bass) und Luis André Gigante (Trommeln und Schlagzeug). Ihre Intention war es die Mannigfaltigkeit brasilianischer Musik zu erforschen und mit Jazz- und kammermusikalischen Elementen zu verbinden.
In ihrem Album Óbvio haben sich Emiliano Sampaio, Gustavo Boni und Luis André für zwei Tracks (Minas und Small Blues) Unterstützung von dem Saxophonisten Heinrich Von Kalnein (Jazz Big Band Graz, Altflöte und Tenor Saxophon) geholt. Und ich muss sagen, beide Stücke weisen für mich einen besonderen Reiz auf, was nicht nur damit zu tun hat, dass ich Saxophon im Jazz neben Klavier eindeutig präferiere. Das zarte Flötenspiel in Minas, welches achtsam umrandet wird von der Gitarre und den Drums, lässt den Hörer in eine andere Welt entgleiten. Das Stück wirkt zart, verträumt und sinnlich, wie nicht von dieser Welt. Wohingegen Small Blues ein beschwingtes zügiges (Gitarre eher dominierend), zu Beginn und Ende melodisches Spiel (zum Ende hin Sax und Gitarre vom Zwiegespräch hin zum gemeinsamen Grundtonus) in welchem ab der zweiten Hälfte das Tenor Saxophon dominierte und sein Soli präsentierte. Gleichfalls zeigt Emiliano Sampaio erneut, wie gern er Elemente anderer Musikstile mit in den Jazz verschmelzen lässt. Nicht nur die westerlichen Klänge in Bandit stachen hervor, sondern auch die abendländisch angehauchte, sich fast windend klingende Melodie in Last Day, welche brilliert durch das Gitarrenspiel sowie den Gitarrensoli, welche wiederum ihrerseits zart eingebettet sind in das Spiel Luis André. Insgesamt weist dieses Stück schöne Spannungsbögen auf, klingt fordernd und Energie geladen.
Das Album dürfte vor allem für Elektromusik- und synthetischen Klangliebhaber ein reiner Hörgenuss sein.
Mir selbst war es partiell zu viel synthetische Fusion. Jedoch hat das Album auch einen gewissen Charme und viele Stücke haben mir gut gefallen.