Orange is the New Black - Staffel 6 Hot
Nico Steckelberg
14. September 2019
Film-Tipp
Genre
Darsteller
Studio/Verlag
Erscheinungsjahr
Format
Anzahl Medien
5
Rückentext
Die New Yorkerin Piper Chapman muss für eine im jugendlichen Leichtsinn begangene Straftat eine Haftstrafe im Frauengefängnis absitzen. Nach dem verheerenden Aufstand in Litchfi eld werden Piper und ihre Mitinsassinnen in Staffel 6 in ein neues Gefängnis verlegt. In diesem modernen Hochsicherheitstrakt herrscht ein strenges Regiment mit neuen Regeln. Die Aufseher und Alteingesessenen sind alles andere als gastfreundlich - so müssen sich Piper, Red, Crazy Eyes und Co. im ungewohnten Gefängnisalltag behaupten. Freundschaften werden getestet und neue Allianzen geschmiedet. Werden sie sich gegenseitig in den Rücken fallen oder einander treu bleiben?
Bonusmaterial:
Featurette "Litchfield to the Max"; Gag Reel; Audiokommentar Folge 8; Audiokommentar Folge 13
Bonusmaterial:
Featurette "Litchfield to the Max"; Gag Reel; Audiokommentar Folge 8; Audiokommentar Folge 13
Hörspiegel-Meinung
Nico Steckelberg
Story/Inhalt
8,0
Atmosphäre
9,0
Darsteller
10,0
Soundtrack
9,0
Aufmachung/Extras
6,0
Gesamtwertung
8,4
US-Amerikanische TV-Serien sind immer so eine Sache. Oft strotzen sie vor Stereotypen, Schwarz-Weiß-Darstellungen, diversen „Ismussen“ und Geschichten vom Reißbrett.
Nicht so bei Jenji Kohans „Orange is the new Black“. Es ist eine Dramaserie, die in einem Frauenknast spielt. Dabei werden von Staffel zu Staffel immer neue Facetten der Charaktere deutlich. Nach und nach erfährt man mittels Rückblenden, was die Menschen zu dem gemacht hat, der sie sind. Und was sie letztlich „auf die schiefe Bahn“ gebracht hat.
Es werden viele Themen behandelt. Sexualität und Sexismus, Traditionen und Rassismus, Machtmissbrauch, Behördengewalt und Menschlichkeit, wo man sie nicht erwartet. Aber auch sexualisierte Gewalt, dann wieder Liebe, Hoffnung, Erfindungsreichtum und Freude. Hier ist niemand ausnehmend gut. Und niemand ausnehmend böse. Die Menschen haben Facetten, eben wie im echten Leben. Und dadurch entstehen echte Gefühle und empathische Verbindungen zwischen dem Zuschauer und den Seriencharakteren. Vor allem wird eine scheinbare Realität wiedergegeben. Kein Make-up, kein Polishing.
Die sechste Staffel spielt in dem Hochsicherheitsgefängnis, in das viele der Litchfield-Frauen nach dem blutigen Aufstand der letzten Staffel verlegt wurden. Hier gibt es verschiedene Blocks, von denen zwei wiederum wie Gangs agieren. Eine jahrelange Feindschaft zwischen den Gang-Leaderinnen, zwei Schwestern, wird bis aufs Blut und mit allen Repressalien ausgelebt. Nebenher spielen die Wärter ein moralisch verwerfliches Reality-Spiel namens „Fantasy Häftling“, bei dem sie Wetten über die Insassinnen abschließen.
Ein bedrückendes Setting. Und dennoch macht die 6. Staffel auch gute Laune, ist über weite Strecken durch viel Humor geprägt und vor allem von dem Appell, weiterzumachen, die Zähne zusammenzubeißen und das Beste aus einer scheinbar unlösbaren Situation zu machen.
Staffel 6 hat mich zwar nicht ganz so sehr „abgeholt“ wie die vorherigen, aber es ist die konsequente Weiterführung der Reihe mit kreativen Ideen und einer stringenten fortgeführten Charakterentwicklung.
Tolle Serie! Hervorragend synchronisiert!