Winnetou in Dresden Hot
Buch-Tipp
Rückentext
Karl May lebte über drei Jahrzehnte in Dresden und Radebeul. In der wunderschönen Großregion um die Elbmetropole fand er viele Kulissen für seine Reiseerzählungen. Die reizvollen Landschaften zwischen Rathen und Lößnitz, Moritzburg und Tharandt lieferten immer wieder Inspirationen für Gedankenausflüge in ferne Welten.Im Lößnitzgrund lenkten zwei kleine Bäche Mays Fantasie zu Nordamerikas großen Strömen Mississippi und Missouri, und zum unterirdischen Tunnel im Silbersee regte vermutlich eine Legende vom Moritzburger Großteich an.
Wir begegnen prominenten Zeitgenossen, die Mays Lebensbahn kreuzten – etwa dem Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz aus der Nähe von Amerika oder Buffalo Bill aus dem Wilden Westen von Amerika. Auch was May sich immer gewünscht hatte, wurde unerwartet Wirklichkeit: Winnetou besuchte seinen Blutsbruder Old Shatterhand in der sächsischen Metropole.
Darüber und vieles mehr wird hier aus unterhaltsame Weise berichtet.
Hörspiegel-Meinung
Wer das Buchcover sieht und den Titel liest erwartet, dass er ein Buch in Händen hält, das sich weitgehend mit ‚Winnetou in Dresden‘ auseinandersetzt. Dieser Leser wird seine Erwartungen enttäuscht sehen. Hat er den Rückentext gelesen, weiß er hingegen was ihn erwartet: Eine gut aufgestellte Auseinandersetzung mit Karl May, seinen Charakteren, seinem Lebensweg und vor allem seinen Inspirationsquellen.
‚Winnetou in Dresden‘ widmet sich unter gleichem Titel auf den ersten 22 Seiten des Buches den Geschehnissen rund um Karl Mays Alterego Old Shatterhand und dessen Erlebnissen an ausgesuchten Orten. Winnetou selbst kommt unerwartet nach Dresden, bleibt jedoch nur eine Nacht.
Hier bleibt der einzige Anhaltspunkt, an dem sich der Titel festmachen lässt. Darüber hinaus widmen sich die Kapitel ‚Stationen in Dresden‘ und ‚Anregungen‘ Karl May selbst. Seine Vita, seine Wohnstätten sowie die Umgebung von Dresden werden beleuchtet und durch vielfältige Fotos ergänzt.
Interessant zeigt sich die Vielfalt dessen, was Karl May als Inspiration für seine Romane und Geschichten gedient haben kann.
Das letzte Kapitel des Buches ‚Persönlichkeiten‘ zeigt auf, welchen historisch belegten Personen May begegnete, die ihm zusätzliche Inspiration gaben, die er als Kommunikations- und Austauschpartner schätzte und die sein Wirken beeinflusst oder ihn begleitet haben. So werden unter anderem Max Dittrich und Sascha Schneider näher beleuchtet.
Insgesamt stellt dieses Taschenbuch mit flexiblem Einband eine für Karl May Fans sicherlich schon durch den Konsum der Biographien Mays und seiner Romane Wissenssammlung dar, die ergänzt durch die Bilder und Fotos jedoch sicherlich eine gute Sammlungsergänzung darstellt.
Die große Schrift des Buches und die eingebundenen Bilder lassen diese kurzweilige und informative Lektüre mit ihren rund 140 Seiten schnell vorbeiziehen. Für Karl May Neueinsteiger bietet dieses Werk interessante Informationen im Querschnitt und leicht verständlich aufgemacht.