Running Still Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Charlie Winston entstammt einer Musikerfamilie. Der Mann ist ein Vollblut-Singer-Songwriter. Wer darunter allerdings Mann + Gitarre + Dasreichtdannauchschon versteht, der liegt bei Winston falsch. Seine Stücke sind sorgsam ausarrangiert und haben allesamt einen emotionalen Charakter. Mal wehmütig, mal cool oder neugierig-forsch.
Da gibt es tiefgehende Balladen wie das wundervolle „She went quietly“, poppig-treibende Radio-Smasher wie „Where can I buy Happiness?“. Dass Winstons musikalische Wege sich mit Peter Gabriel kreuzten, wird nicht nur an der Live-Historie deutlich (Winston war schon einmal Gabriels Support-Act). Das neue Album „Running Still“ erscheint bei Gabriels Label „Real World“, und wer sich einmal das Stück „Speak to me“ anhört, der wird vermutlich schnell Parallelen zu Gabriels „Steam“ oder „Sledgehammer“ ziehen. „Wild Ones“ reicht gesanglich beinahe an einen Chris Cornell heran.
Die Bandbreite des Albums ist also ziemlich weit, geht von Acoustic über Rock/Pop bis hin zum Funk oder Blues. Kann man sich gut anhören, wird nahezu nie langweilig.