Oddities Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
Die Münchener Band Schizofrantik legt mit "Oddities" ihr viertes Studioalbum vor. Darauf finden sich die verschiedensten Spielarten progressiver Musik, die schwer einzuordnen sind.
KING CRIMSON und GENTLE GIANT haben die Bayern aber durchaus mal ausführlicher gehört, würde ich einfach mal behaupten.
Wie Bandname und CD-Titel schon andeuten, geht's hier des Öfteren mal etwas wilder zu. Will heißen: Krumme Takte, jazzige Läufe, funkige Rhythmen. Ab und zu wird es auch mal etwas düsterer und mir kamen Bands wie ANEKDOTEN oder PAIN OF SALVATION in den Sinn.
Die Musiker um Mastermind Martin Mayrhofer verstehen allesamt ihr Handwerk und die Produktion klingt auch sehr ordentlich. Im Prinzip sind alle Grundlagen für ein gutes Album vorhanden, allerdings ist das Songwriting nur teilweise gelungen. Wo andere Prog-Bands ihre Songs in sich schließenden musikalischen Kreisen schreiben, herrscht bei Schizofrantik eine eher etwas wahllos erscheinende Riffanreihung. Die musikalische Themen sind nicht melodisch genug, um im Ohr zu verweilen, aber auch nicht zwingend genug um durch ihre Struktur zu punkten.
Das mag vielleicht ein Teil des Konzeptes sein, aber ich persönlich kann nicht viel damit anfangen. Man wünscht sich oft, dass der Song endlich mal zum Punkt kommt. Stattdessen kommt Hörvergnügen bei mir eher durch einzelne herausragende Riffs auf als durch einen durchweg guten Song. Schade eigentlich.
Sehr positiv finde ich die Idee im Booklet vor jedem Text eben kurz den Hintergrund des Textes/des Liedes zu erläutern.
Freunde eher chaotischen Progs, oder der oben erwähnten Bands, sollten aber selbstverständlich mal ein Ohr riskieren.