Riot in Japan (Live) Hot

Ich habe gerade jede Menge Aggression geladen. Als durchweg friedfertiger Mensch. Ist über die Ohren passiert. Schuld ist das neue Atari Teenage Riot-Live-Album „Riot in Japan“. Nach knapp der Hälfte der Stücke musste ich eine Pause machen, weil ich sonst immer heftiger mit den Fingern auf die Tastatur eingedroschen hätte. Und das möchte ich meiner Tastatur nicht antun.

Mal Scherz beiseite: Diese Band, die einmal als Hoffnungsträger einer modernen Punk-Bewegung galt, hat so viel Kraft und ausbrechende Energie in sich, so viel Wut und Überdruss, dass ich meine Schwierigkeiten damit habe, sie an einem Stück zu konsumieren. Ob die Aussagen von ATR dabei nun politisch sind oder nicht (ATR spielen gegen rechts auf), ist diesbezüglich irrelevant.

Das Genre nennt sich „Electric Punk“ oder „Digital Hardcore“ und funktioniert gerade live extrem gut. Das japanische Publikum dieses Livegigs rastet förmlich zu den übersteuerten und harten Elektro-Sounds ab, während die Vocals verzerrt aus den Boxen schallen. Hossa!

Obwohl mich die Musik nicht direkt begeistert, empfinde ich ein großes Interesse dafür, wie sie wirkt – sie bewegt Dinge in ihrem Hörer. Und das sollte gute Musik doch können!