... und die dunklen Gewässer

... und die dunklen Gewässer Hot

Nico Steckelberg   07. April 2013  
... und die dunklen Gewässer

Rückentext

Folge 61:
Aruba, Panama, Barbados… Das sind nur einige Ziele der Schiffsreise, die Lady Bedfort und Tim in einem Kreuzworträtselwettbewerb gewonnen haben. Mitten in der Karibik ist es jedoch mit der Urlaubsstimmung vorbei, als plötzlich der alte Mister Fairbanks über Bord geht. Allem Anschein nach freiwillig, doch es verdichten sich die Hinweise, dass jemand nachgeholfen haben könnte. Vielleicht der Juwelendieb, dem Lady Bedfort auf der Spur ist und mit dem sie eine gefährliche Begegnung auf dem Unterdeck hat? Und noch eine weitere Begegnung steht der alten Dame bevor - und nach der wird nichts mehr so sein wie zuvor…

Folge 62:
Max lebt! Lady Bedforts tot geglaubter Butler befindet sich auf der MS Alyssa, und die alte Dame ist vollkommen erschüttert und verwirrt. Und dabei braucht sie mehr denn je ihren scharfen Verstand, denn an Bord des Kreuzfahrtschiffes spitzen sich die Dinge zu. Der alte Mister Fairbanks ist noch immer verschollen, und nun ist auch noch James Whitlock ermordet worden. Hat ein Komplize den vermeintlichen Juwelendieb aus dem Weg haben wollen? Lady Bedfort unternimmt einen gefährlichen Alleingang, als sie den Mörder in die Enge treibt... Währenddessen sieht sich Inspektor Miller heimlich auf dem Anwesen der Fairbanks um. Im alten Bootshaus macht er eine furchtbare Entdeckung…

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
8,0
Atmosphäre 
 
9,0
Sprecher 
 
9,0
Soundtrack 
 
7,0
Aufmachung 
 
7,0
Gesamtwertung 
 
8,0

Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön… dachten sich auch Lady Bedfort und ihr Freund Tim Denham, der die Tickets bei einem Kreuzworträtsel gewonnen hat. Doch wo immer auch Lady Bedfort ist, da gibt es einen Kriminalfall zu lösen. „Lady Bedfort und die dunklen Gewässer“ kommt gleich als Doppelfolge in den Handel. Der Fall spielt an zwei Handlungsorten. Einerseits ermitteln die Inspektoren Miller und Gomery in der Heimat, während die findige alte Dame mit dem kriminalistischen Spürsinn parallel die Spurensuche an Bord der MS Alyssa aufnimmt. Das ist allerdings nur ein Teil der Story, denn hier greifen gleich mehrere Fälle ineinander. Zum einen ist es ein Schmuckdiebstahl, der aufgeklärt werden will. Dann wird der im Rollstuhl sitzende Mr. Fairbanks vermisst, und alles deutet auf Mord hin. Im zweiten Teil der Doppelfolge gibt es dann noch ein Wiedersehen der besonderen Art: Der lange tot geglaubte Butler Max kehrt in die Serie zurück.

Kein Wunder, dass diese Folge auf zwei Episoden aufgeteilt werden musste. Sie ist schon recht gut gefüllt mit verschiedenen Story-Fragmenten, die allerdings gut ineinander greifen. Insbesondere die zweite Folge ist geprägt durch den Dialog zwischen Lady Bedfort und Max, in dem es um die Motive und die Details zu dessen Verschwinden geht. Im Booklet gibt es eine kurze Abhandlung der Produzenten Dennis Rohling und Michael Eickhorst über die Beweggründe und Herausforderungen, diese eigentlich tote Figur wieder zum Leben zu erwecken. Das Comeback ist gut gelungen, die Story dahinter vernünftig durchdacht. Es gibt durchaus auch emotionale Momente. Dies alles wird vor der Kulisse eines „Kreuzfahrt-Krimis“ erzählt, der für sich betrachtet ein klassisches Agatha-Christie-Flair verströmt.

Die Sprecher sind prima. Ich mag Margot Rothweiler mit ihrem leichten kindlich-neugierigen Touch in der Stimme als Lady Bedfort sehr. Das Zusammenspiel mit ihrem „Serien-Freund“ Jürgen Kluckert funktioniert gut. Ich würde mir nur mal wünschen, dass die beiden nicht immer so unheimlich „lieb“ wären. Die Serie „Amadeus“ beispielsweise lebt von den Bällen, die sich die beiden Protagonisten spitzfindig hin- und herwerfen. Bei Lady Bedfort fehlt mir dieses spielerische Spannungsfeld. Allerdings ist dies wohl dem Vorbild „Miss Marple / Mr. Stringer“ aus den Miss-Marple-Filmen von George Pollock geschuldet. Das Verhältnis dieser beiden ist vergleichbar mit Bedfort / Denham. Sehr gut funktionieren in meinen Ohren die Dialogszenen der beiden Inspektoren, gesprochen von Bodo „Mr. Monk“ Wolf und Santiago „Sponge Bob“ Ziesmer. Sie sind ein sehr ansprechendes Polizei-Team, das sicherlich auch in einem TV-Format funktionieren dürfte.
Die zahlreichen Nebenrollen sind ordentlich besetzt. Unter anderem hören wir Sven Hasper als junger Lebemann James Whitlock. Er ist der Schatten der reichen Dame Mrs. Reeves, gesprochen von Philine Peters-Arnolds. Bei ihr habe ich mich schwer getan auf Grund der stimmlichen Ähnlichkeit zu Margot Rothweiler. Die Dialogszenen zwischen den beiden musste ich zweimal hören, weil ich komplett durcheinander gekommen bin. Besonders deutlich wird das bei Track 6 von Folge 61. Die Rolle als Diener Max spricht Co-Regisseur Dennis Rohling selbst, so wie in den früheren Folgen der Reihe. Auch Sprecher-Urgestein Jürgen Thormann ist zu hören.

Der Soundtrack von Dennis Rohling ist weitestgehend orchestral gehalten und wird sparsam eingesetzt. Ein paar maritime, karibische oder südamerikanische Themen hätte ich hier – passend zur Kreuzfahrt – gut gefunden. Die Sounds und Umgebungs-Atmos sind prima eingesetzt, so dass der Kontrast zwischen Kreuzfahrtschiff und Festland meist schon an den Umgebungssounds auseinanderzuhalten ist.

Als Bonus winkt eine zweite, kostenfreie CD mit der Krimi-Parodie „Nach dem Frost“, die der Folge 61 beiliegt. Dieses Osnabrück-Hörspiel von Michael Eickhorst hat allerdings nichts mit Lady Bedfort zu tun, ist jedoch nichts destotrotz kurzweilig und vor allem auch hervorragend besetzt.

Fazit: Diese Doppelfolge ist spannend und gut gemacht. Vor allem dürften Fans der ersten Stunde bestens auf ihre Kosten kommen. Wer die Serie zwischenzeitig verlassen hat, findet dank der Rückkehr von Max einen triftigen Grund, wieder „einzuschalten“.

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