Ich weiss, was Angst ist

Ich weiss, was Angst ist Hot

Nico Steckelberg   30. April 2010  
Ich weiss, was Angst ist

Rückentext

In den hölzernen Götzen-Schreinen am Ufer loderten kleine Feuer. Menschen drängten sich um eine Schar barfüßiger Priester. Ein Rauschen, wie die Schwingen eines großen Raubvogels, fiel über das Dorf. Er hatte sie gefunden ...

Der Legende nach befand sich in Jangal Mandir der Zugang zur Unsterblichkeit. Hier verschwand der Strom der Seelen ...

Von Schlingpflanzen halb bedeckt zeigten die Enden der Steinpritschen raubtierhafte Fratzen. Die Metallröhre mit dem Stein von Akhilesh hing an einem Ledergurt über Bakermans Schulter. Seine Hand ruhte auf dem Verschluss. Hinter den Fensternischen formten sich weitere Mönche aus dem Nassgrau der fahlen Nacht.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
10,0
Atmosphäre 
 
10,0
Sprecher 
 
10,0
Soundtrack 
 
10,0
Aufmachung 
 
10,0
Gesamtwertung 
 
10,0

Die Verschmelzung der zwei Horizonte steht an, die Welt der Menschen und die Welt der Geister drohen zu verschmelzen. In Indien befreit der Zauberer Steven Burns Archäologentochter April aus den Fängen eines Handlangers der anderen Seite. Doch er wird von einem grauen Engel durch die von Armut und Fäulnis gezeichneten Straßen verfolgt. Bakerman, Joyce Kramer und ihre weiteren Begleiter machen sich durch den dichten Dschungel auf die Suche nach einem weiteren Fahlen Ort. Doch dann bricht der Monsun mit unvorstellbarer Kraft über sie ein.

Volker Sassenberg und Andreas Gloge, das Autorenteam hinter Gabriel Burns, haben einmal mehr eine erschreckende, düstere, mitunter Ekel erregende und enorm stimmungsvolle Geschichte konzipiert, die den bekannt-hochqualitativen Sassenberg’schen Soundanstrich verpasst bekommen hat. Das Setting „Indien“ wurde überaus morbid à la „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ umgesetzt. Geräusche, Atmos und der Score passen wie die Faust aufs Auge. Es scheint, als würden gerade die sehr fernen Schauplätze der Serie noch einmal einen zusätzlichen Drive verschaffen und Autoren und Komponisten gleichsam zu beflügeln. Weiter so!

Die Sprecher sind durch die Bank ganz hervorragend. Erwähnenswert der schräge und dadurch im angenehmen Sinne verstörende Einsatz von Karl Schulz als Mahesh in der Eröffnungsszene. Das Titelbild drückt die Stimmung der Folge visuell aus, auch das passt also.

Fazit: Es gibt rein gar nichts zu meckern. Ganz im Gegenteil: „Ich weiss, was Angst ist“ ist eine der besten Folgen der Serie. Sehr hörenswert. Allerdings – das sei dazu gesagt – mit offenem Ende und dickem Cliffhanger zur nächsten Folge.

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