Gesagt getan Hot
Hörbuch
Rückentext
Den meisten von uns ist Thomas M. Stein als einer der mächtigsten Männer im Musikgeschäft und als gnadenloser Juror von DEUTSCHLAND SUCHT DEN SUPERSTAR bekannt. Kaum einer kennt jedoch den anderen „Onkel Stein": Den Jungen, der mit 16 von Zuhause ausreißt und sich trotz einer miesen Schullaufbahn Stück für Stück nach oben kämpft. Oder den aufopferungsvollen Ehemann und Vater, der innerhalb weniger Wochen zwei Frauen durch Krebs verliert. Und es irgendwann schafft, wieder ein neues Kapitel in seinem Leben aufzuschlagen. Thomas M. Stein blickt zurück auf seine bewegte Geschichte, wobei er es nicht versäumt, uns auch die lustigen und skurrilen Seiten der strahlenden Showwelt vorzuführen. Unterhaltsam, humorvoll, und ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen.Hörspiegel-Meinung
Thomas M. Stein ist dem breiten Fernsehpublikum bekannt durch seine Juryaktivität in den ersten beiden Staffeln von „Deutschland sucht den Superstar“ und jüngst seine regelmäßigen Auftritte neben Oliver Geissen in der „ultimativen Chartshow“. Doch Stein ist mehr als eine Kommentarmaschine im TV, er war jahrelanger Labelchef der Teldec und der Ariola (späte Sony BMG).
Welche Entscheidungen er in seinem Leben getroffen hat, die ihn letzten Ende zu dem Mann gemacht haben, der er heute ist, davon berichtet Stein in seiner Autobiografie „Gesagt getan“. Und er gewährt einige Einblicke in das Plattengeschäft. Vor allem seine gekonnte Netzwerktätigkeit und seine immense Zielstrebigkeit werden dabei deutlich. Er war einer der (wenn nicht teilweise DER) Erfolgsfaktoren hinter Künstlern wie Falco, N'Sync, Peter Maffay, Tic Tac Toe, Lou Bega, Eko Fresh und Dido. Und welche unfassbaren, lustigen und bemerkenswerten Dinge ihm in seiner Karriere passiert sind – davon berichtet Stein offen und unverblümt ohne dabei sensationslüstern oder reißerisch zu wirken. Diese Autobiografie ist geprägt von einer soliden Bodenständigkeit.
Was mir nicht so gut gefällt sind die Grundsatz-Äußerungen zu persönlichen Erfahrungen mit verschiedenen Berufsgruppen. Insbesondere die Ärzteschaft hat es in Steins Buch nicht leicht. Ja, man kann sehr gut nachvollziehen, warum Stein die Nase voll hat von Ärzten. Steins Lebensgeschichte nimmt einen mit, insbesondere die Krebserkrankung seiner zweiten Ehefrau. Dennoch haben Stammtischparolen dieser Art wenig in einer Autobiografie zu suchen.
Stein liest sein Hörbuch selbst. Das schafft Authentizität. Allerdings liest er nicht sehr flüssig, hängt bei vielen Sätzen an unpassenden Stellen. Er ist eben kein ausgebildeter Sprecher, aber das ist auch gar nicht sein Anspruch.
Meine Empfehlung an interessierte Leser: Einfach mal das erste Kapiel hören, ob einem die etwas ruckelige Leseweise stört. Falls nicht: Kaufen. Wer Biografien mag, für den ist „Gesagt getan“ genau richtig. Ein sympathisches und informatives Hörbuch über das Musikbiz und die Welt darum herum.
