Die Klaviatur des Todes Hot
Hörbuch
Rückentext
Das Geschäft von Michael Tsokos ist der Tod. Der Rechtsmediziner wird immer dann von den Ermittlungsbehörden um Hilfe gebeten, wenn sie mit ihrer Aufklärungsarbeit nicht weiterkommen. Er soll herausfinden, was Leichen nicht mehr erzählen können: War es Mord? War es Suizid? Oder war es ein Unfall? Realistisch und hautnah schildert Tsokos rätselhafte Fälle, an deren Lösung er selbst maßgeblich beteiligt war. Im Obduktionssaal und im Labor fügt der Forensik-Spezialist die Indizien zu einer wissenschaftlich unwiederlegbaren Beweiskette zusammen. Hochinformativ und spannend bis zur letzten Minute!Hörspiegel-Meinung
„Die Klaviatur des Todes“ – so könnte glatt der neue Thriller von Simon Beckett oder Patricia Cornwell heißen. Doch es ist alles andere als Fiktion, was der Rechtsmediziner Michael Tsokos hier für seine Hörer an Grausamkeiten zusammenfasst. Er beschreibt wahre Fälle von Leichenfunden, Kindesmissbrauch, Körperverletzung, tragischen Unglücken und Selbsttötung. Alle Fälle haben eines Gemeinsam: Erst durch den Einsatz moderner Rechtsmedizin (am lebenden wie am toten „Patienten“) konnten die Sachverhalte geklärt werden und – sofern vorhanden – die Täter bestraft werden.
Tsokos bringt dabei eine ganz eigene Dramaturgie in seine Erzählungen. Durch die Schilderung seiner eigenen Emotionen in bestimmten Situationen lässt er den Hörer nicht nur an den Fällen teilhaben, sondern lässt ihn sie erleben. Alles wirkt echt und realitätsnah wirkt.
Diesen Effekt unterstützt David Nathan, der das Sachhörbuch zusätzlich auf ein weiteres Level hochschraubt. Seine Lesung ist emotional und dynamisch, durch sie wirkt alles so lebendig, als würde man jedem Verhör persönlich beiwohnen, jeden Tatort selbst erkunden.
Fazit: Bei diesem Hörbuch passt einfach alles zusammen. Das einzig Beängstigende ist, dass es sich nicht um fiktionale Fantasien eines Thrillerautors handelt, sondern dass alle Fälle so und nicht anders geschehen sind. Bei der Schwere der Verbrechen und der emotionalen Kälte der Täter kann einem dabei durchaus übel werden. Sehr empathischen oder empfindlichen Hörern kann ich diese Lesung somit nicht empfehlen. Wer ein „dickes Fell“ mitbringt, sollte einmal ein Ohr riskieren. Mich hat dieses Hörbuch schlichtweg begeistert.