Wozu wir da sind Hot
Nico Steckelberg
21. September 2019
Hörbuch
Untertitel
Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben
Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Verlag
Erscheinungsjahr
Format
MP3-CD
Anzahl Medien
2
Rückentext
»Ich mache das normalerweise nicht, Geburtstagsreden. Mein Metier sind Nachrufe, also, wenn die Sache gelaufen ist, dann bin ich dran. Die Zeitung hat das eingeführt, eine eigene Seite nur für die Toten und für mich, einmal die Woche. Aber nicht nur für die berühmten Toten, auch für die ganz normalen Menschen …«
Seit dreißig Jahren schreibt Walter Wemut Nachrufe. Nun soll er die Rede zum 80. Geburtstag einer Freundin halten. Thema: das gelungene Leben. Da gerät er ins Sinnieren, und seine Gedanken schweifen: zu den Freunden, die er hat und hatte, zu Tarik, seinem Friseur, zum Zeitungshändler Kaczmarczyk und zu der Frau, die ihn grundlos auf der Straße beschimpft. Zum Studienkollegen, der jung am Leben scheiterte, und zum Sportkameraden, den er aus den Augen verlor und in der Not wiederfand, ohne Wohnung und Job. Wann ist ein Leben gelungen, wann nicht? Wer entscheidet das? Wie kann man glücklich sein, wenn man kein Glück hat? Mit Neugier und seinem an Hunderten von Schicksalen geschulten Blick beleuchtet Wemut die vielen Lebensentwürfe, die ihm begegnet sind, zieht die Literatur zu Rate, macht sich Gedanken und mixt alles zu einem furiosen Monolog.
Nach seinem Bestseller über den Anstand und das Zusammenleben der Menschen widmet Axel Hacke sich einem anderen großen Thema: Wie lebt man am besten mit sich selbst?
Seit dreißig Jahren schreibt Walter Wemut Nachrufe. Nun soll er die Rede zum 80. Geburtstag einer Freundin halten. Thema: das gelungene Leben. Da gerät er ins Sinnieren, und seine Gedanken schweifen: zu den Freunden, die er hat und hatte, zu Tarik, seinem Friseur, zum Zeitungshändler Kaczmarczyk und zu der Frau, die ihn grundlos auf der Straße beschimpft. Zum Studienkollegen, der jung am Leben scheiterte, und zum Sportkameraden, den er aus den Augen verlor und in der Not wiederfand, ohne Wohnung und Job. Wann ist ein Leben gelungen, wann nicht? Wer entscheidet das? Wie kann man glücklich sein, wenn man kein Glück hat? Mit Neugier und seinem an Hunderten von Schicksalen geschulten Blick beleuchtet Wemut die vielen Lebensentwürfe, die ihm begegnet sind, zieht die Literatur zu Rate, macht sich Gedanken und mixt alles zu einem furiosen Monolog.
Nach seinem Bestseller über den Anstand und das Zusammenleben der Menschen widmet Axel Hacke sich einem anderen großen Thema: Wie lebt man am besten mit sich selbst?
Hörspiegel-Meinung
Nico Steckelberg
Story/Inhalt
7,0
Atmosphäre
7,0
Sprecher
8,0
Aufmachung
5,0
Gesamtwertung
6,8
Axel Hackes Geschichten, Kolumnen und Stücke haben häufig zwei Pole. Zum einen sind sie grundsolide am Boden verhaftet, mit Charakteren, die man gut versteht, und die irgendwo in der bürgerlichen Mitte angesiedelt sind. Ihre Sorgen sind Alltagssituationen sind wie die der Nachbarn nebenan. Es gibt dann aber häufig den philosophischen Twist, die tiefgründigen Gedanken und das Sinnieren über die Dinge, die über uns stehen.
Ganz ähnlich ist auch Axel Hackes neuer Roman „Wozu wir da sind“ konzipiert. Er trägt den Untertitel „Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“ und handelt von dem gleichnamigen Zeitungsredakteur, der in seinem Blatt für die Nachrufe verantwortlich ist. Egal, ob Bekannte oder Unbekannte, Prominente oder Menschen aus der Nachbarschaft: Wemut macht sich ein Bild der Verstorbenen und schreibt darüber. Offenbar mit großem Erfolg, denn die Leser lieben seine Nachrufe.
Als er darum gebeten wird, eine Geburtstagsrede für eine hochbetagte Dame zu schreiben, schreckt ihn das ab. Er könne nur Nachrufe schreiben, und wäre es nicht ein schlechtes Zeichen, wenn plötzlich jemand, der normalerweise nur über den Tod der Menschen schreibt, sich auf fremdes Terrain begibt?
Und so beginnen Walters Gedankenspiele: Was schreibst du in diese Geburtstagsrede. Und damit stellt er sich der allumfassenden Frage: Wozu sind wir eigentlich da. Erinnert sich an lebende und tote Freunde, Bekannte und Prominente. Erzählt Erinnerungen aus seinem eigenen Leben und dem seines Umfelds.
Man wird irgendwie den Eindruck nicht ganz los, dass dieser Roman auch so manchen autobiografischen Zug bzw. Gedankengang hat. Und es würde mich auch nicht wundern, wenn Axel Hacke selbst gern „Locomotive Breath“ von Jethro Tull und all die anderen musikalischen Querverweise hört, ganz ähnlich Walter Wemut.
Alles in allem ein nachdenkliches, rührendes Hörbuch, das vor allem durch die Autorenlesung punktet. Hackes Stimme ist warm, weich und einfühlsam. Sehr angenehm. Das Hörbuch als ganzes bricht aber selten aus sich heraus und wird über die 2 MP3-CDs auf die Dauer doch leicht fad. Aber man kann es auch gut in Etappen hören, der Wiedereinstieg fällt denkbar leicht.
Ganz ähnlich ist auch Axel Hackes neuer Roman „Wozu wir da sind“ konzipiert. Er trägt den Untertitel „Walter Wemuts Handreichungen für ein gelungenes Leben“ und handelt von dem gleichnamigen Zeitungsredakteur, der in seinem Blatt für die Nachrufe verantwortlich ist. Egal, ob Bekannte oder Unbekannte, Prominente oder Menschen aus der Nachbarschaft: Wemut macht sich ein Bild der Verstorbenen und schreibt darüber. Offenbar mit großem Erfolg, denn die Leser lieben seine Nachrufe.
Als er darum gebeten wird, eine Geburtstagsrede für eine hochbetagte Dame zu schreiben, schreckt ihn das ab. Er könne nur Nachrufe schreiben, und wäre es nicht ein schlechtes Zeichen, wenn plötzlich jemand, der normalerweise nur über den Tod der Menschen schreibt, sich auf fremdes Terrain begibt?
Und so beginnen Walters Gedankenspiele: Was schreibst du in diese Geburtstagsrede. Und damit stellt er sich der allumfassenden Frage: Wozu sind wir eigentlich da. Erinnert sich an lebende und tote Freunde, Bekannte und Prominente. Erzählt Erinnerungen aus seinem eigenen Leben und dem seines Umfelds.
Man wird irgendwie den Eindruck nicht ganz los, dass dieser Roman auch so manchen autobiografischen Zug bzw. Gedankengang hat. Und es würde mich auch nicht wundern, wenn Axel Hacke selbst gern „Locomotive Breath“ von Jethro Tull und all die anderen musikalischen Querverweise hört, ganz ähnlich Walter Wemut.
Alles in allem ein nachdenkliches, rührendes Hörbuch, das vor allem durch die Autorenlesung punktet. Hackes Stimme ist warm, weich und einfühlsam. Sehr angenehm. Das Hörbuch als ganzes bricht aber selten aus sich heraus und wird über die 2 MP3-CDs auf die Dauer doch leicht fad. Aber man kann es auch gut in Etappen hören, der Wiedereinstieg fällt denkbar leicht.