42 Grad Hot
Michael Brinkschulte
21. September 2020
Hörbuch
Autor(en) oder Hrsg.
Sprecher
Verlag
Erscheinungsjahr
Format
MP3-CD
Anzahl Medien
2
Internetlink
Rückentext
Kein Wasser. Nicht in den Leitungen.
Nicht in den Flüssen. Nirgends …
Deutschland freut sich über den neuen Jahrtausendsommer. Dauersonnenschein sorgt für volle Freibäder. Einzig Hydrologe Julius Denner und IT-Spezialistin Elsa Forsberg warnen davor, dass die Hitze sich kurzfristig verschärfen wird. Niemand nimmt sie ernst, bis die ersten Flüsse austrocknen, Waldbrände außer Kontrolle geraten und Atomkraftwerke vom Netz gehen müssen. In Berlin und Brüssel folgt Krisengipfel auf Krisengipfel. Überall in Europa machen sich Wasserflüchtlinge auf die Suche nach der wichtigsten Ressource der Welt. Während um die herum die Zivilisation zusammenzubrechen droht, versuchen Julius und Elsa verzweifelt, die Katastrophe aufzuhalten – und geraten damit ins Fadenkreuz von Mächten, die ihre ganz eigenen Interessen verfolgen.
Hörspiegel-Meinung
Michael Brinkschulte
Story/Inhalt
7,0
Atmosphäre
8,0
Sprecher
10,0
Aufmachung
7,0
Gesamtwertung
8,0
Wie ist das Hörbuch umgesetzt?
Mit zehneinhalb Stunden Spielzeit kommt die autorisierte Lesefassung daher, die zwei MP3-CDs füllt. Gelesen wird von Uve Teschner, dessen Stimme den Hörer an die Handlung zu fesseln weiß. Die durch Stimmspiel individualisierten Charaktere werden für den Hörer identifizierbar und lassen diesen bezüglich der Einzelschicksale mitfiebern.
Die beiden CDs stecken in einem Digipack, das im Innern schlicht mit Zitaten aus dem Buch und Verweisen auf andere Veröffentlichungen gestaltet ist. Kurze Informationen zu Autor und Sprecher sind unter dem den Inhalt angebenden Rückentext zu finden.
Resümee:
Die Situation in Europa ist angespannt. Wasser wird knapper, seit Wochen strahlender Sonnenschein hat Folgen. Ursachen für die auftauchende Wasserknappheit, die sich in unterschiedlichen Phänomenen wiederspiegelt, liegen jedoch nicht allein in der Natur selbst begründet. Vielmehr sind auch gezielte Angriffe auf die Wasserversorgung und gelegte Waldbrände zu verzeichnen. Mitten in diesem Geschehen siedelt Wolf Harlander seine Geschichte an, die sich mit verschiedenen Handlungssträngen und Protagonisten auseinandersetzt. So sind die im Rückentext benannten Julius und Elsa nur zwei der für die Gesamthandlung wichtigen Charaktere. Eine alleinerziehende Mutter mit ihren Kindern, ein THW-Mitarbeiter und ein Schweizer Unternehmensberater sind im Verlauf des Plots mit von der Partie, wenn es darum geht die üblen Machenschaften aufzuklären, die viele Menschen ins Unglück bzw. in den Tod stürzen.
Wolf Harlanders Roman beginnt mit einem Handlungsrahmen, der zunächst vermuten lässt, dass der Klimawandel und die fehlenden politischen Reaktionen auf diese Situation der Schlüssel des Ganzen sei. Logisch betrachtet: dies wäre ein sinnhafter und spannender Ansatzpunkt gewesen. Die Handlung entwickelt sich allerdings hin zu einer übers Knie gebrochenen Lösung mit beinahe romantischer Schlusssequenz, die den Hörer trotz des hervorragenden Vortrags durch Uve Teschner, unbefriedigt zurück lässt. Allzu konstruiert wirkt das Ende, dem gut recherchierte Zusammenhänge bezogen auf die Wasserwirtschaft, politische Ränkespiele etc. vorausgehen.
Ein vermeintlicher Öko-Thriller, der einerseits aufrüttelt und von Beginn an realistisch erscheint – hier sei als Beispiel die Situation in den Altenheimen benannt, als das Wasser fehlt - andererseits durch sein Ende an Realismus verliert, werden doch wieder einmal Stereotype aufgegriffen.