Glutsand Hot
Hörbuch
Rückentext
"Ich sehe eine Welt ohne Zauber. Eine Welt ohne euch, ohne das Leben, das ihr liebt. Seht, wie ich sehe, und versteht, was ich tun muss."Skarabapur – eine verlorene Ruinenstadt, von der nur noch Legenden künden. Viele haben sie gesucht, fast alle sind gescheitert. Doch ausgerechnet hier liegt der Schlüssel zur Rettung der Welt: Hier bündeln die Dschinne die Macht aller unerfüllten Wünsche und formen sie zu einer mächtigen Waffe.
Tarik und Sabatea müssen Skarabapur rechtzeitig erreichen, um die Gewalten des Dritten Wunsches aufzuhalten. An ihrer Seite: der Zauberer Khalis und seine leblose Tochter im Honigschrein; die Geschwister Nachtgesicht und Ifranji auf der Suche nach einem besseren Leben; der Byzantiner Almarik, Jäger von Wüstengeistern, und das geheimnisvolle Elfenbeinpferd, ein Geschöpf aus purer Magie, das ihnen allen den Weg nach Skarabapur weisen soll.
Während Tariks Bruder Junis an der Seite der Verteidiger in die Schlacht um Bagdad zieht, rasen die Gefährten auf ihren fliegenden Teppichen nach Süden. Es ist ein Wettlauf gegen einen unbekannten Feind - eine neue Macht, die in den Krieg zwischen Menschen und Dschinnen eingreift und das Ende allen Lebens plant.
Hörspiegel-Meinung
Der Abschluss einer Trilogie ist immer etwas Besonderes. Und wer Kai Meyers bisherige Trilogien kennt – „Merle“, „Die Wellenläufer“, „Das Wolkenvolk“ –, der weiß, dass der Autor immer mit einigen unerwarteten Überraschungen am Ende aufwarten kann. So auch im dritten Teil der „Sturmkönige“-Trilogie: Glutsand.
Tarik und Sabatea müssen verhindern, dass die Dschinne die zerstörerische Macht des dritten Wunsches für ihre Zwecke nutzen. Doch in Tarik macht sich der Geist des Narbennarren breit und greift mehr und mehr nach der Kontrolle über Tariks Handeln. Junis, Tariks Bruder, kämpft an anderer Stelle gegen die Dschinne und die Geschöpfe der wilden Magie. In einem furiosen Finale treffen Kontrahenten und Verbündete aufeinander, und der letzte Kampf ist nicht nur ein rein physisches Kräftemessen.
Wahnsinn, wie viele tolle neue Ideen Kai Meyer noch für Teil drei der Sturmkönige eingefallen sind. Elfenbeinpferde, tödliche Riesenfalter, Areale zu Glas geschmolzenen Sandes, ein gläserner Sarg, in dessen Inneren zwei Frauenkörper in Honig konserviert werden, ein Held, dessen Geist gespalten ist und dessen zweites Auge die Sicht des feindlichen Narbennarren zeigt. Dies sind nur einige Beispiele aus dem schier unerschöpflichen Ideenfundus des Kai Meyer. „Glutsand“ steht im Zeichen der zwei Elemente: In Tariks Geist stecken zwei Personen; die Welt, in der „die Sturmkönige“ spielt, hat ein Pendant ohne Magie in einer anderen Dimension. Und selbst am Ende des Buches hat der Bewahrer des Dritten Wunsches ein zweites Gegenstück.
Andreas Fröhlich setzt die Hörbuchversion fabelhaft um. Er spricht viele Stellen leise und intim, fast als lese er im Dunkeln im Kinderzimmer unter der Bettdecke. Das macht eine einerseits spannende, aber auch persönliche Atmosphäre aus. Die zahlreichen Actionszenen sind entsprechend dynamisch. Insbesondere die Figur des Narbennarren hat es Fröhlich angetan. Er spricht ihn inhaliert, als mit eingeatmeter Stimme. Das lässt ihn äußerst seltsam und beängstigend erscheinen.
Auch der fast schon flächendeckend eingesetzte Soundtrack passt hervorragend zum Hörbuch und unterstützt sowohl den Interpreten als auch die Story.
Fazit: Wer Geschichten aus 1001 Nacht mag und die bekannten Geschichten bereits in- und auswendig kennt, für den eröffnet Kai Meyer mit seiner Sturmkönige-Trilogie ein ganz neues Universum. Fantastisch, düster, ideenreich, sehr cineastisch und klasse umgesetzt.
