Kind des Pestschiffes Hot
Hörspiel
Rückentext
1422n. Chr. Die Streitigkeiten zwischen Dänemark und Mecklenburg sind nun offiziell beigelegt und die Hanse wähnt sich nach der Hinrichtung Gödecke Michels auf dem Hamburger Grasbrook bereits als Sieger im jahrzehntelangen Ringen mit den Vitalienbrüdern.Dich noch immer zieht es unerschrockene Kaperfahrer hinaus auf die Nordsee, um dort ihr Glück zu suchen oder das Schicksal herauszufordern.
‚Jetzt, wo die Fackel niedergebrannt war, konnte ich in den Schatten vor der Fensteröffnung das erste Morgengrau erkennen. Als ich mich im Stroh herumdrehte, klirrten die Fesseln leise und die Schmerzen in meinem Bein meldeten sich wieder. Mein Aufstöhnen war so rau wie die allgegenwärtigen Schreie der Möwen. Verflucht! Die lange hatte ich hier gelegen?
Selbst in meinem schimmeligen Verlies spürte ich den Geschmack der Gewitterwolken auf meiner Zunge, die der Südwestwind unerbittlich vor sich her trieb…
Mein Name ist Johann Torn. Und dies ist meine Geschichte.‘
Ein historisches Piraten-Abenteuer-Hörspiel in fünf Kapiteln.
Hörspiegel-Meinung
Wie ist das Hörspiel umgesetzt?
Mit viel Musik im mittelalterlichen Gewand wartet dieses Hörspiel auf. Durch die musikalische Einbindung wird die Atmosphäre gut abgerundet, die durch die 14 Sprecher aufgebaut wird. Hinzu kommen Geräusche und Stimmeffekte wie Hall, die akustische Nuancen bieten. Die Hauptrolle wird von Martin Sabel gesprochen, der gute Arbeit leistet. Die weiteren Sprecher bringen die unterschiedlichen Rollen ebenfalls in ansprechender Art zu Gehör, kommen mit ihrem Stimmeinsatz jedoch an die der Hauptrolle nicht heran.
Im Booklet findet der Hörer die Sprecherliste, historische Kurzinformationen, sowie eine Aufstellung der zukünftigen vier Folgen, die die Reihe fortführen bzw. abschließen.
Resümee/Abschlussbewertung:
Piraten stehen seit Jack Sparrow hoch im Kurs. Da wir in unserem Land auch den ein oder anderen Piraten in der Historie zu bieten haben, macht es Sinn den Vitalienbrüdern und deren Nachfolgern eine Hörspielriehe zu bieten. Mit historischen Bezügen wird die Handlung eingeleitet, doch diese Bezüge bilden nur einen Teilaspekt der Handlung.
Der Junge Johann Torn erzählt Passagen seiner Geschichte im Folterkeller und setzt den Hörer und den Folterknecht damit ins Bild. Am Ende der Folge möchte man eigentlich sofort weiter hören, um zu erfahren, welche Zusammenhänge sich noch aufbauen.
Insgesamt punktet das Hörspiel mit einer guten Hauptfigur, ansprechender musikalischer Umrahmung, sowie kantigen Nebenfiguren. Eine Story, die noch nicht richtig in Fahrt gekommen ist, aber Lust auf Mehr macht.