V Hot

VOYAGER ist eine australische Band, die es sich zur Aufgabe gemacht hat harte progressive Musik mit Popmusik zu mischen.

Man fühlt sich öfter mal an DEVIN TOWNSEND erinnert, auch wenn dieser natürlich noch härter zur Sache geht als VOYAGER.
Dieser Beschreibung Prog mit Pop zu mischen klang für mich vielversprechend. Allerdings komme ich leider nicht so richtig auf meine Kosten, weil die Refrains zwar poppig sind, aber nicht wirklich große Ohrwürmer sind. Und progressiv bedeutet hier überwiegend komplizierte Rhythmen und wilde Stakkato-Gitarren statt „anspruchsvoller Harmonien“.

Die Songs sind schon gut und sehr ausgefrickelt, aber sie wollen mich nicht so richtig packen. Die Bridge von „Peacekeeper“ oder Teile von „It's a Wonder“ z.B. finde ich absolut überzeugend. Auch das langsame „Summer always comes again“ ist sehr schön.

Der Sound ist irgendwie ein bisschen dünn und vor allem viel zu poliert. Es klingt als wäre jeder Ton nochmal durch eine Quantisierung und Tonbearbeitung am Computer gegangen. Vielleicht gehört das aber auch zur Vision von VOYAGER.

Es gibt immer wieder tolle Momente, und ich fragte mich das halbe Album lang, an welche andere Band mich die Australier erinnern. Irgendwann kam ich dann zum Glück auf den Namen. LEPROUS!
Ich kann mir schon vorstellen dass man in etwa die gleiche Zielgruppe anspricht, auch wenn mir LEPROUS im Vergleich viel besser gefallen.

Trotzdem ist „V“ ein sehr gelungenes und ausgefeiltes Album. Man kann sich vorstellen wie viele schweisstreibende Stunden die Band im Proberaum verbracht haben muss. Zurecht gehen sie jetzt ihren Weg nach oben.