Gürü Voodoo Hot
Musik
Hörspiegel-Meinung
CD rein in den Player. Ich höre den ersten Track „Normal Life“ und denke mir: Wow, das ist ja Jean Michel Jarre-Style! Dann korrigiere ich mich: Das ist ein C64-Spiel. Und dann kommt der Gesang: Und ich denke – ein bisschen Camouflage in der Vocal-Line. Und auch bisschen „Muse“, aber ohne die stimmlich-emotionalen Ausbrüche. Und ich muss mich erneut korrigieren: Vismets sind all das zusammen und doch etwas völlig eigenständiges.
Sirrende SID-Synthie-Sounds mischen sich mit schnellen Drumbeats, elektronischen Bass-Linien und Gesangsspuren, die sich ins Gedächtnis einbrennen. Dann der nächste Song, eindeutig akustischer, mit Gitarren. Doch dann kommen die Synthies wieder hinzu und explodieren quasi im Refrain! Dass auch Punk- und Rock-Einflüsse nicht fehlen, verdeutlichen Vismets spätestens ab dem dritten Song „Vultures of Tronica“. Fortan werden die Stücke härter und rockiger.
„Gürü Voodoo“ von Vismets ist Indie-Pop-Musik, die jedem gefallen dürfte, der in den 80ern groß geworden ist und die Radio- und Computerspielemusik von damals mag. Schnell aber kein Dance, eingängig und trotzdem quer, straight aber ausgetüftelt, basic aber ansprechend, anregend und intelligent, modern und 100% retro!
Wo Goldfrapp die 80er im Synthie-Pop aufleben lässt, vereinen Vismets diese musikalische Epoche mit einem ange-punk-ten Indie-Rocksound.