Die Bestimmung - Insurgent Hot
Film-Tipp
Rückentext
Tris und Four sind entkommen, aber der Aufstand geht weiter: In den Ruinen eines dystopischen Chicagos der Zukunft versuchen die beiden sich der machthungrigen Jeanine, Anführerin der herrschsüchtigen KEN, entgegenzustellen. Tris und Four suchen verzweifelt nach Verbündeten - wohl wissend, dass sie damit nicht nur ihr Leben riskieren. Außerdem müssen sie in einem Wettlauf gegen die Zeit herausfinden, welches Geheimnis Tris' Eltern beschützten und mit dem Tod bezahlten.Hörspiegel-Meinung
Nachdem die beiden Unbestimmten Tris und Four und ihre Freunde den ersten großen Putsch der Ken-Anführerin Jeanine Matthews vereitelt haben und somit die Auslöschung großer Teile der Amite verhinderten, finden sie Unterschlupf in einem Amite-Lager unter. Doch Peter, einer ihrer Mitstreiter, verrät Four und Tris und jagt ihnen die Ferox auf den Hals. Sie können flüchten, doch nicht für lang. Denn Jeanine benötigt den einen Unbestimmten, der es schafft die Botschaft der „Erbauer“ zu entschlüsseln.
Der zweite Teil der Filmreihe „Die Bestimmung“ nach den Romanen von Veronica Roth greift noch einmal tiefer in die Trickkiste der Spezialeffekte und Action-Sequenzen. Man merkt ihm an, dass er mit deutlich mehr Budget ausgestattet ist als sein Vorgänger: Die Ausstattung ist noch opulenter, die CGI-Effekte fetter, ohne dabei zu „computerisiert“ zu wirken. Beim Set-Design greift man teilweise auf Klassiker wie „Matrix“ oder „Tron“ zurück, was nicht weiter schlimm ist. Im Gegenteil: Der Film ist ein wahres Festival für die Augen. Er ist schnell, hart, düster und großartig designt. Einzig, dass jeder und alles sich tierisch ernst nimmt, belastet die Atmosphäre des Streifens.
Zudem geht das Drehbuch ein tierisches Risiko ein: Die „Simulationen“ – eine Art „Virtuelle Realität“ – waren im ersten Teil noch eine spannende Angelegenheit. In „Insurgent“ werden sie zu einem Stilmittel. Allzu häufig lösen sich Konfliktsituationen so auf, dass es sich nicht um die Realität handelt, sondern nur um eine Szene in der Simulation. Und das nutzt sich extrem schnell ab. Der deutsche Regisseur Robert Schwentke, der den Staffelstab von Neil Burger übernommen hat, schlittert hier haarscharf am „Mission: Impossible 2“-Effekt vorbei, bei dem die „Masken“-Spiele zur zentralen Spannungsmaschinerie wurden und den Zuschauer am Ende nur noch langweilten.
„Die Bestimmung - Insurgent“ hat jedoch so viele gute Szenen und ein hervorragendes Erzähltempo, dass man diesen Ausrutscher verzeihen kann. Die Charaktere sind gut gezeichnet, die Motive klug entwickelt. Die Beziehungsebene zwischen Tris und Four ist auf einem erwachsenen Level angekommen, was „Insurgent“ insgesamt auch einen erwachseneren Touch verleiht. Auf der anderen Seite fehlt dem Film dadurch der Abenteuer-Touch des ersten Teils. Das liegt jedoch in der Natur der Sache.
Die Schauspieler gefallen mir gut. Shailene Woodley (diesmal mit Kurzhaarfrisur) und Theo James als Hauptdarsteller sind ein ziemlich cooles und gleichberechtigtes Team. Kate Winslet bekommt mit Naomi Watts einen direkten Gegenpart.
Ich hätte mir gewünscht, dass Junkie XL auch diesmal wieder den Soundtrack komponiert hätte. Diesmal wurde jedoch Joseph Trapanese ausgewählt, dessen Score zwar gut passt, aber niemanden vom Hocker reißt. Die kleinen perkussiven Eruptionen und kontemporären Popsongs des ersten Teils fehlen mir sehr. Alles wirkt nun so getragen und nach akustischem Hollywood-Retorten-Standard. Hierdurch geht viel vom Zauber des ersten Teils verloren.
Der dritte und finale Buchband wird ebenfalls noch verfilmt und auf zwei Drehbücher aufgeteilt. Wir dürfen also mit noch zwei weiteren Filmen der Reihe rechnen. Das ist auch gut so, denn in Sachen Story endet „Die Bestimmung – Insurgent“ mit einem Cliffhanger.