The Killer Inside- Staffel 1

The Killer Inside- Staffel 1 Hot

Tanja Trawny   29. Dezember 2016  
The Killer Inside- Staffel 1

Rückentext

Diese Verhörspezialistin bringt jeden dazu, ein Geständnis abzulegen!

Das eingestpielte Kommissaren-Duo Julie Beuachemin und Bob Crépault ist ausgesprochen erfolgreich. Auf ihrer Polizeiwache im kanadischen Montréal nehmen sie Tatverdächtige ins Kreuzverhör und entlocken ihnen durch ihre ausgefeilten psychologischen Verhörtaktiken früher oder später jedes noch so wohlgehütete Geheimnis.
Dabei verlässt die Kriminalistin fast nie das Präsidium, denn Tatorte sind für sie unerträglich. Jedes noch so kliene Detail lässt sie sich von ihrem Kollegen dokumentieren und erklären.
Wie Puzzelteile setzt sie alle Erkenntnisse und Ergebnisse zu einem Ganzen zu sammen und schafft es vom Büro aus, Licht ins Dunke ihrer Fälle zu bringen.
Doch während Julie im Job brilliert, liegt ihr Privatleben in Scherben. Julies Beziehung mit dem Sportjournalisten Vincent Duval kriselt gewaltig und mit der pubertierenden Tochter Romane streitet sie nahezu täglich. Auch an ihrem Sohn Arnaud gehen die Auseinandersetzungen nicht spurlos vorbei. Zu allem Überfluss beeindruckt der clevere und sehr attraktive neue Kollege Maxime Julie nicht nur fachlich.

Hörspiegel-Meinung

Story/Inhalt 
 
10,0
Atmosphäre 
 
9,0
Darsteller 
 
9,0
Soundtrack 
 
8,0
Aufmachung/Extras 
 
9,0
Gesamtwertung 
 
9,0

Düstere Geständnisse“ aus der kanadischen Millionenstadt Montréal verspricht die neue Krimiserie „The Killer Inside“ mit dem Originaltitel „Mensonges“, franz.: Lüge, Lügen, Schwindel. Und genau dort setzt diese Serie an. Sie offeriert dem Zuschauer diesmal nicht die Tat selbst, sondern bietet ihm die Möglichkeit einen Einblick hinter die Kulissen der mannigfaltigen Verhörtechniken  und polizeilichen Ermittlungen zu erhalten. Die psychologische Raffinesse gepaart mit kriminalistischem Instinkt, weiblicher Empathie und an passender Stelle Kühle, Prägnanz und analytischem Denken der leitenden Ermittlerin Julie Beauchenin (Fanny Mallette), welche selbst nie das Polizeipräsidium aus persönlichen Gründen verlässt und nur durch Aktenlage und den Ermittlungs- „Puzzelteilen“  ihrer beiden Kollegen Bob Crépault (Sylvain Marcel) und Maxime Moreli (Eric Bruneau) früher oder später jedem auch ein noch so wohl gehütetes Geheimnis entlockt und dadurch nach und nach „Licht ins Dunkel ihrer Fälle“ bringt, macht für mich persönlich den Reiz dieser Serie aus. 

Gleiches gilt für dessen minimalistisch, rein auf die Akteure (Ermittler, Zeuge oder Verdächtigen) bezogene, Kameraführung im Gebäude der Mordkommission, beziehungsweise in den weiß-glatten Verhörräumen. Der Hauptszenerie dieser Serie und die Bühne von Frau Kommissarin Julie  Beauchenin

Jedoch auch die Geschichten um die drei Ermittler selbst: Jeder von Ihnen hat seine eigenen kleinen Dämonen und Geheimnisse. 

Julie Beauchenin, welche beruflich zwar sehr erfolgreich ist, jedoch privat unter zwischenmenschlichen Differenzen leidet. Neben Differenzen mit ihrem eigenen Vater auf Grund des vermutlichen Selbstmordes ihrer Mutter, ist auch ihre Beziehung zu dem Sportjournalisten Vincent weder harmonisch noch unterstützend. Dies belastet neben der Beziehung selbst auch die zu ihrer pubertierende Tochter Romane und ihrem Sohn Arnaud sowie phasenweise auch ihre Arbeit. Hinzu kommt der neue nette charmante gutaussehende Kollege Maxime Moreli, welcher in ihr Gefühle aufkommen lässt, welche sie seit langem geglaubt hat, nicht mehr spüren zu können. Die Ambivalenz sich zu Maxime hingezogen zu fühlen, sowie die komplizierte „Beziehung“ zu ihrem Lebenspartner Vincent (David Savard)  ist wie „elektrische Impulse, die sich langsam ihre Bahnen suchen und Funken sprühen“, regelrecht spürbar. Jedoch auch gefährlich, denn auch der clevere und sehr attraktive neue Kollege Maxime Moreli birgt ein Geheimnis. Und naja, was soll ich sagen, die letzte Folge der ersten Staffel endet erwartungsvoll gepaart mit einem Gefühl der Aussichtlosigkeit eines „Happy Ends“ der beiden. Die Art, wie die Schauspieler dies spielen, fesselt den Zuschauer. Neben dem phasenweise sexuellen Magnetismen der beiden, weist auch der dritte im Bunde Bob Crépault gewisse Vorlieben auf, welche den Zuschauer zum schmunzeln bringen werden.

Dies macht die drei Ermittler sympathisch, verletzlich und  verzahnt ihre Leben miteinander. Gleichfalls beeinflussen ihre „Dämonen“ (die Vergangenheit) partiell ihre Fälle. Des Weiteren gefällt mir die die Art und Weise, wie sie zusammen, aber auch wie jeder für sich seine eigenen „Geheimnisse“, mit Biss und Strategien ihre Fälle verfolgen und dadurch auch mal in ein Fettnäpfchen tappen.  Meiner Ansicht nach hat die Serie „The Killer Inside“ 2014 den Prix Géreaux für die beste Dramaserie und beste Kameraführung verdient erhalten. 

Analytisch erinnert mich die Serie etwas an „Lie to me“, jedoch noch mehr auf Fakten bezogen und Verhörmethoden minimalisiert, ohne das die Hauptakteurin zu einer Egomanin wird. 

Die ersten zehn Fälle sind partiell zunächst undurchsichtig, werden interessant präsentiert und hebt sich durch ihren Minimalismus von den anderen forensischen Serien ab. Womit Suchtpotential für Fans der reinen Kriminalistik und Polizeiarbeit ohne „hollywoodmäßiger“ Aktion sicherlich einstellen wird. 

Und wer auf die zweite Staffel nach dem schauen der ersten Staffel auf DVD nicht warten möchte: Ab November 2016 wird diese auf ZDFneo ausgestrahlt. 

Ich selbst bin nach der ersten Staffel gespannt auf die Fortführung und hoffe, dass ihr genauso viel Freude beim Schauen haben werdet, wie ich. Denn wie das kanadische Magazin Ton Canapé geschrieben hat: „Es ist schwierig, nicht der Versuchung zu erliegen, die Serie zu verschlingen“.

Wünsche Euch viel Freude dabei!!!

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