Spoon & White (7) - Manhattan kaputt Hot
Comic-Tipp
Rückentext
Als Spoon & White bei einem Auftrag aus Versehen einen wichtigen Zeugen umbringen, fehlt Tony Omerta von der Counter Terrorist Unit der entscheidende Hinweis, um jenen Bombenlegern das Handwerk zu legen, die innerhalb der nächsten 24 Stunden einen Anschlag auf New York planen.Daraufhin setzt Omerta White als Doppelgänger des frühzeitig Verstorbenen ein. Im Yankee-Stadion soll er noch am selben Abend eine Kontaktperson treffen. Doch auch die Skandalreporterin Courtney Balconi taucht dort auf und wird kurzerhand von einem der Terroristen als Geisel genommen.
Wenig später wird sie von ihrem Entführer gezwungen, ein sofortiges Verbot von kohlensäure- und koffeinhaltigen Getränken per Videoübertragung zu fordern. Und in dieser prekären Situation setzt der Präsident nun auch eine Eliteeinheit der CIA auf diesen Fall an...
Hörspiegel-Meinung
Das ist schon ein sehr merkwürdiges Ermittlerteam: Spoon & White würde man vermutlich noch nicht einmal auf seinen schlimmsten Feind loslassen. Aus reinem Mitleid. In ihrem 7. Fall „Manhattan kaputt“ geht es – im besten Thriller-Stil - darum, New York vor einem großen Anschlag zu bewahren. Die CTU rund um Zack Bauer und sein Team haben gerade einen wichtigen Informanten an der Angel, als Spoon & White die Tour so richtig vermasseln und der Informant das Zeitliche segnet. Umso besser, dass eine äußerliche Ähnlichkeit zwischen ihm und White besteht, und so schlüpft letzterer in eine Undercover-Tarnung um den Anschlag doch noch vereiteln zu können.
Ganz klar, bei „Manhattan kaputt“ nimmt die Comicreihe des Kreativteams Léturgie/Léturgie/Isard die Fernsehserie „24“ gehörig aufs Korn. Besonders gelungen finde ich die Idee, dass jedes Mal, wenn Zack Bauer im Bild ist, grundsätzlich 2 Blickwinkel gezeigt werden und die Sprechblase auf beide Bilder verweist. Eben wie bei „24“, wo mehrere Kamerawinkel gleichzeitig eingeblendet werden.
Insbesondere der laxe Umgang mit Waffen und die völlige Ignoranz der potenziellen Auswirkungen des eigenen Verhaltens machen diesen Comic zu einem sehr kurzweiligen Vergnügen. Das hat ein bisschen was von Bud Spencer und Terence Hill.
Die Zeichnungen haben einen witzigen Charakter. Der Stil wirkt wie für Kinder gemacht, der Stoff hingegen ist klare Erwachsenenunterhaltung. Da dürfen dann auch ein paar „sexy Szenen“ nicht fehlen. Die Kolorierung ist gut gelungen, nicht zu viel, nicht zu wenig, wenngleich die Doppelseiten beim Aufblättern auf den ersten Blick immer etwas „wuselig“ und unaufgeräumt wirken, da schon recht viele Details vorhanden sind (was mir grundsätzlich gut gefällt) und mehrere Blickpunkte pro Bild keine Seltenheit sind.
Alles in Allem hat es mir viel Spaß gemacht, „Manhattan kaputt“ zu lesen. Es gibt eine Menge zu lachen. Am besten ist der Effekt natürlich, wenn man zumindest mal eine Folge „24“ gesehen hat. Erschienen bei Finix Comics.