Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten - Film-Bildbuch Hot
Buch-Tipp
Rückentext
Die Karl-May-Filme waren der größte deutsche Kinoerfolg der 1960er-Jahre. Insgesamt 17 Filme – in den Hauptrollen Stars wie Lex Barker, Pierre Brice, Steward Granger, Mario Adorf, Götz George und Terrence Hill – prägten das Lebensgefühl einer ganzen Generation von Jugendlichen. Den Schlusspunkt bildete 1968 „Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten“ – gleichsam eine Zeitenwende: Danach brach in der Bundesrepublik mit den Studentenunruhen eine neue Ära an.Der letzte Film der glorreichen Serie, inszeniert von Kult-Regisseur Harald Reinl und produziert von Film-Tycoon Artur Brauner, führt noch einmal in Perfektion vor, was den unvergleichlichen Erfolg der Karl-May-Welle im deutschen Kino ausgemacht hat: großes Abenteuer, edle Gefühle und – wo gibt es das heute noch – der Sieg der Gerechtigkeit. Das waren noch Zeiten, damals im Wilden Westen – und in der (nicht immer) guten, alten Bundesrepublik!
Hörspiegel-Meinung
Der rund 200 Seiten starke, von Michael Petzel herausgegebene, Band zum Film ‚Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten‘ bietet vielfältige Fotos aus dem Film, sowie von den Dreharbeiten, jedoch weitgehend aus der gleichen Perspektive der Filmkamera, und erzählt diesen in Wort und Bild ausführlich nach. Der Film, der als letzter der Karl May Verfilmungen 1968 gedreht wurde, wird zu Beginn des Buches zeitlich eingeordnet. Im einleitenden zweiseitigen Text ‚Das Ende des großen Abenteuers‘ wird der Film näher erläutert. Informationen zum Produzenten dieses letzten Films, zu Schauspielern und Drehorten werden genannt und es wirkt wie ein Abgesang auf eine schöne Zeit, wenn betont wird, dass sich mit dem letzten Film der thematische Kreis zum ersten Film ‚Der Schatz im Silbersee‘ schließt, in dem viele Ähnlich angelegte Szenerien auftauchen.
Anschließend an den bannten Einleitungstext folgt mit ‚Die Jagd nach dem Gold der Armee‘ ein Text, der den Inhalt des Films wieder gibt. Darauf folgt dann die ausführliche Foto-Story, in der der Film zur Bildgeschichte mit ergänzenden Texten neben den Filmfotos wird. Die Bilder selbst zeigen zum Teil Momentaufnahmen von Szenen, die beim Betrachten des Films nicht in dieser Intensität wahrgenommen werden können, da die Szenen zu schnell vorbeiziehen. Einige der Bilder weisen leider Unschärfen auf, andere zeigen neben der Filmkameraperspektive auch Filmequipment, wie auf Seite 110.
Mit diesem Film-Bildbuch wird die Geschichte des Films knapp beleuchtet, die Story wird nacherzählt und durch die Fotos hervorragend dokumentiert. Was dem Film-Fan fehlt sind Bilder, die, losgelöst von der Filmkameraperspektive, hinter die Kulissen blicken lassen, Nebeninformationen, Produktionseinblicke und mehr. Als Film-Bildbuch eine durchaus gelungene Veröffentlichung, doch bleiben Wünsche offen, die Stars des Films auch aus einer anderen Perspektive zu sehen.