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Schwellenangst - Annäherungen an einen anderen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer
Schwellenangst - Annäherungen an einen anderen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer Neu
Michael Brinkschulte
23. März 2025
Buch-Tipp
Autor(en)
Anzahl Seiten
262
Verlag
Erscheinungsjahr
Internetlink
Rückentext
Können wir anders und offen über den Tod und das Sterben sprechen? Wie können wir mit Schmerz umgehen und in Trauer füreinander da sein? Was passiert mit einem Körper, wenn er gerade stirbt, und warum ist die Redewendung „im Tod sind alle gleich“ ein so großes Missverständnis?
In diesem außergewöhnlich illustrierten Buch schaffen Luisa Stömer und Eva Wünsch einen neuen Zugang in ein für viele schweres, tabuisiertes Thema: Obwohl das Sterben und der Tod zu den fundamentalsten menschlichen Erfahrungen gehören, haben wir beides heute weitgehend aus unserem alltäglichen Leben verdrängt – gestorben wird zu oft allein und in der Trauer werden wir auf uns selbst zurückgeworfen. „Schwellenangst“ leistet einen wichtigen Beitrag dazu, wie ein Gespräch über die Endlichkeit gelingen kann. Die Autorinnen sensibilisieren für die verschiedenen Bereiche, die mit dem Tod in Verbindung stehen: von biologischen Prozessen des Sterbens, der Auflösung eines Körpers, bürokratischen Hürden und Schlupflöchern über Trauer, die sich allen Phasenmodellen entzieht, und Wachstumsschmerzen bis hin zu unkonventionellen Bestattungen und gesellschaftlichen Ungleichheiten, die über den Tod hinausreichen.
Der Tod ist und bleibt beunruhigend, aber die Beschäftigung damit sorgt für Orientierung, schärft die Wahrnehmung füreinander und lässt uns neu bewerten, was wirklich wichtig ist.
Hörspiegel-Meinung
Michael Brinkschulte
Story/Inhalt
9,0
Atmosphäre
9,0
Aufmachung
10,0
Gesamtwertung
9,3
Sterben, Tod und Trauer sind Themen, die jeden von uns betreffen. Doch sie werden vielfach verdrängt. Dabei kommen wir nicht darum herum uns damit auseinanderzusetzen. Sei es, dass Angehörige, Freunde oder Menschen im Umfeld sterben, oder Menschen aus unserem Umfeld Angehörige verloren haben und trauern. Es gibt vielfältige Berührungspunkte. Und so mach dieses Buch sehr viel Sinn.
Etwas mehr als 260 Seiten (auf der Verlagshomepage und bei Online-Anbietern wird mit 288 Seiten eine falsche Seitenzahl angegeben) haben die beiden Autorinnen gefüllt. Gefüllt mit vielschichtigen Informationen, die in verschiedensten Schriftgrößen und Schriftarten und graphisch dargeboten werden. Nach einem einsteigenden Prolog werden in den folgenden Kapiteln Sachverhalte geklärt, Betrachtungen zum Sterbeprozess vorgenommen, dabei geht es um verschiedene Arten aus dem Leben zu scheiden. Ob Alter, Krankheit oder Suizid zum Tod führen, es folgen darauf immer die Aspekte Bestattung, Erbe und natürlich Trauer.
Das Buch greift Abschiedsrituale auf, geht auf unterschiedliche Vorstellungen der Seele und mehr ein.
Ein Buch, das aufgrund seiner Aufmachung zunächst einmal verwirrt, entspricht es doch nicht den üblichen Gewohnheiten. Inhaltlich bietet es hingegen sachliche Tiefe, zahllose Denkanstöße und mehr. Ein Werk, das, wenn man sich darauf einlässt, das Themenfeld Sterben, Tod und Trauer vom Tabu befreit und einen offeneren Umgang damit anstrebt.