Mörderhotel Hot
Buch-Tipp
Rückentext
Name: Herman Webster MudgettGeboren: 24.11.1860
Beruf: Arzt und Hotelier
Unveränderliche Kennzeichen: Persönlichkeitsspaltung
Besondere Fähigkeiten: Folter und Skelettierung
Bewiesene Morde: 27
Vermutete Morde: 230 – oder mehr?
Chicago, 1893. Die neunzehnte Weltausstellung öffnet ihre Tore. Millionen Besucher strömen in die Stadt und suchen ein Hotel. Herman Webster Mudgett besitzt ein solches. Es ist eines der erstaunlichsten Häuser am Platz: Es hat Falltüren, verborgene Räume, Geheimgänge, einen Foltertisch, ein Säurebad und eine Gaskammer. Viele Menschen gingen in dieses Hotel. Nur wenige verließen es wieder. Zumindest lebend …
Wolfgang Hohlbeins neuer Roman erzählt die unglaubliche, aber wahre Geschichte um einen der ersten Serienkiller Amerikas!
Hörspiegel-Meinung
Mit der Geschichte um einen der ersten bekannten Serienkiller Amerikas, widmet sich Erfolgsautor Wolfgang Hohlbein einem neuen Genre. War er zuvor immer wieder in Horror und Fantasy zuhause, so ist dies sein erster Thriller, der auf wahren Begebenheiten aufgebaut ist.
Die Handlung, die rund 850 Seiten füllt, ist in Kapiteln angelegt, die in unterschiedlichen zeitlichen Ebenen spielen und zwischen diesen hin und her springen. So erfährt der Leser nach und nach mehr über den Werdegang des Herman Webster Mudgett, der als Kind unter anderen Kindern zu leiden hatte, und sich im Jugendalter blutig rächte, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden. Als junger Mann beginnt er sein Studium zum Arzt und lernt Henry Howard Holmes kennen.
Der gegenwartsbezogene Handlungsrahmen im Jahr 1893 ist bestimmt von der Suche der jungen Arlis Christen nach ihrer Schwester. Dazu hat sie den Privatdetektiv Frank Geyer als Unterstützung engagiert, mit dem sie nach und nach mehr Hintergründe ausgräbt und ein schreckliches Geheimnis aufdeckt.
Die von Hohlbein konstruierte Geschichte weiß von Beginn an den Leser zu fesseln. Nicht zuletzt durch die extreme Brutalität, die sich schon auf den ersten Seiten Bahn bricht und schockiert. Gerade durch die Zeitsprünge und Rückblicke entsteht eine zusätzliche Spannung, erfährt man doch nach und nach Hintergründe und beginnt mit zu ermitteln. Überaus interessant sind auch die historischen Bezüge, die Beschreibungselemente, die zum Beispiel die Weltausstellung beleuchten.
Trotzdem hat dieser Roman auch einige Längen und zeigt an der ein oder anderen Stelle Wiederholungen. Doch dem Leseerlebnis tut dies keinen Abbruch.
Wer sich diesem Roman widmet, darf nicht den typischen Wolfgang Hohlbein erwarten und sollte nicht zu zart besaitet sein, denn die Taten des Herman Webster Mudgett werden in ihren blutigen Details dargestellt.