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Fass mich nicht an! - Sexueller Missbrauch - Informieren, Erkennen, Sensibilisieren
Fass mich nicht an! - Sexueller Missbrauch - Informieren, Erkennen, Sensibilisieren Hot
Michael Brinkschulte
10. April 2016
Buch-Tipp
Autor(en)
Anzahl Seiten
160
Verlag
Erscheinungsjahr
Internetlink
Rückentext
Weil Wegschauen keine Lösung ist
Reinhold Ruthe widmet sich einem gerne verdrängten Thema: sexueller Missbrauch: Betroffene Kinder müssen im Schnitt acht(!) Erwachsene ansprechen, bis sie Hilfe bekommen.
Der Familientherapeut beschreibt Fallbeispiele aus der Praxis, nennt die Merkmale, auf die man bei Kindern achten sollte, gibt Tipps für eine gelungene Sexualerziehung und klärt auf über Maßnahmen zur Prävention.
Der bekannte Familientherapeut Reinhold Ruthe über sexuelle Gewalt. Ein Muss für Kinder- und
Jugendmitarbeiter sowie alle Eltern.
Jugendmitarbeiter sowie alle Eltern.
Hörspiegel-Meinung
Michael Brinkschulte
Story/Inhalt
8,0
Atmosphäre
8,0
Aufmachung
8,0
Gesamtwertung
8,0
Auf rund 150 Seiten befasst sich Psychotherapeut, Ehe- und Familienberater Reinhold Ruthe mit dem Thema des sexuellen Missbrauchs. Dabei strukturiert er sein Buch in neun Kapitel, die auf ein einführendes, mit historischen Hintergründen gespicktes, Vorwort folgen. Den Anhang bilden Literaturhinweise und ein Stichwortverzeichnis.
Inhaltlich beginnt Ruthe im ersten Kapitel mit einer Definition: ‚Was ist sexueller Missbrauch?‘ Die darauf folgenden Kapitel sind wie folgt überschrieben:
Kapitel 2: Die Opferrolle der Missbrauchten
Kapitel 3: Das Sexualwesen Mensch – die positive Deutung
Kapitel 4: Die kritische Seite der Sexualität
Kapitel 5: Wahre und falsche Männlichkeit – Herrschaftsverhalten und Gewalt
Kapitel 6: Sexueller Missbrauch – Therapiebeispiel eines Täters
Kapitel 7: Sexueller Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Odenwaldschule
Kapitel 8: Sexueller Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen
Kapitel 9: Wie kann Sexualerziehung heute gelingen? Prävention und Verhaltensauffälligkeiten bei missbrauchten Kindern
Unter Einbezug aktueller Studien und Querverweise, schafft Reinhold Ruthe es das sensible Thema ‚Sexueller Missbrauch‘ vor wissenschaftlichem Hintergrund allgemeinverständlich darzulegen. Mit prägnanten Beispielen verdeutlicht Ruthe gerade im Bereich des letzten Kapitels die Notwendigkeit der Sexualerziehung.
Durch die Auseinandersetzung mit den Beispielen der lange im Verborgenen gebliebenen Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule und im kirchlichen Umfeld, verdeutlicht der Autor zudem die Gründe dafür, wie es dazu kommen konnte.
Ein durchweg informatives Buch, das einen ersten Einblick gibt.
Wünschenswert und sinnvoll wäre sicherlich eine Ergänzung durch eine Adresssammlung von Beratungsstellen und Hilfsangeboten für Opfer sexuellen Missbrauchs, sowie Ansprechpartner für Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten und entsprechende Fälle beobachten.