Das Haus am Kanal Hot
Michael Brinkschulte
27. Oktober 2019
Buch-Tipp
Autor(en)
Genre
Anzahl Seiten
192
Verlag
Erscheinungsjahr
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Rückentext
Die sechzehnjährige Edmée zieht nach dem Tod ihres Vaters zu Verwandten in die flämische Provinz. Schnell stellt sich heraus, dass das Mädchen aus Brüssel ganz andere Vorstellungen vom Leben hat, als ihre konservativen Verwandten. Edmée ist verwöhnt und sich ihrer Wirkung auf Männer sehr bewusst.
Gleich zwei ihrer Cousins erliegen ihren Reizen. Als Edmée sich für einen von ihnen entscheidet, ahnt si nicht, welche brutalen Folgen dies nach sich zieht.
„Was für eine unheimliche Atmosphäre, was für ein Schicksal, das sich wie in einem Schwarzweißfilm mit seltenen artifiziellen Farbtupfern vor uns entwickelt.“
Tilman Spreckelsen
Mit einem Nachwort von
Mit einem Nachwort von
Karl-Heinz Ott
Hörspiegel-Meinung
Michael Brinkschulte
Story/Inhalt
7,0
Atmosphäre
7,0
Aufmachung
8,0
Gesamtwertung
7,3
Georges Simenons hat sich in diesem Roman, der 1933 erschien, einer Art gesellschaftlichen Studie gewidmet, bei der die Szenerie düster wirkt und sich ebenso weiter entwickelt. Wir lernen die Protagonistin kennen und deren beide Cousins, die sich im Zwiestreit um die Gunst ihrer Verwandten befinden. Darüber hinaus wird die restliche Familie beleuchtet, die im krassen Widerspruch zu dem bisherigen Leben der jungen Frau steht. Erst ganz am Ende im Kapitel 12 lässt Simenon dann den Knoten platzen und führt die Vorgeschichte zu einem dramatischen Ende.
Ein überaus düsteres Szenario, das einen der ersten Werke Simenons prägt, aber noch nicht dessen erzählerische Finesse bietet, die seine späteren Bücher ausmachen.
Das Nachwort von Karl-Heinz Ott rundet das Buch auf sechs Seiten mit einem Blick auf Simenons literarisches Können ab.