Knochenbett Hot
Buch-Tipp
Rückentext
DER 20. FALL FÜR KAY SCARPETTAEine verschwundene Paläontologin, von der nur noch das Foto ihres abgeschnittenen Ohrs existiert. Und die Mumie einer Frau, die im Bostoner Hafen gefunden wird. Die Rechtsmedizinerin Dr. Kay Scarpetta bekommt es mit einer ebenso düsteren wie bizarren Mordserie zu tun, die sie selbst in größte Schwierigkeiten bringt.
Exklusiv in dieser Ausgabe: Kurzportraits der Serienhelden
Hörspiegel-Meinung
Particia Cornwell lässt in diesem 20. Fall ihrer Protagonistin keinesfalls ein Jubiläumsfeuerwerk in den Himmel steigen. Der Roman widmet sich vielfältigen Schauplätzen vom Leichenfundort mit Leder-Schildkröte bis hin zum Gerichtssaal, in dem Frau Dr. Scarpetta von der Anwältin, die Sie als Zeugin aufgerufen hat zerflückt wird. Nur partiell kommt die Rechtsmedizinerin in ihrer beruflichen Umgebung, dem Seziersaal zum Einsatz.
Die Handlung, in der auch ihr Chefermittler durch widrige Umstände unter Verdacht gerät und für Ermittlungen nicht mehr eingesetzt werden kann, ist ausladend in der Detaildarstellung von Ereignissen, die sich innerhalb von wenigen Tagen bewegen. Zwar gibt es vielfältige Einblicke, doch will keine Krimispannung aufkommen. Vielmehr habe ich mich als Leser gefragt, warum es nicht voran geht.
Mit diesem 20. Fall geht die Autorin weg vom erwarteten Krimi/Thriller, hin zu einer dahinplätschernden detailreichen Beschreibung von Handlungen und Dialogen. Letztere beinhalten zuweilen eine befremdlich wirkende umgangssprachliche Ausdrucksweise, die sich in vergangenen Romanen so nicht findet. Ob die Autorin hier plötzlich deutlich lockeren Sprachstil an den Tag legt oder dies an der Übersetzung/Übertragung durch Karin Dufner ins Deutsche liegt, kann ich nicht beurteilen, da ich das englische Original nicht gelesen habe.
Für Freunde der Serie interessant, erweist sich die fünf Seiten starke Charakterisierung von Kay Scarpetta, ihrer Nichte Lucy Farinelli, Chefermittler Pete Marino sowie Scarpettas Mann Benton Wesley.