Das Haus. House of Leaves Hot
Buch-Tipp
Rückentext
Als der Pulitzer-Preisträger Will Navidson mit seiner Frau und den beiden Kindern in das Haus zieht, ahnt er nicht, wie hier sein Leben aus den Fugen geraten wird. Ganz beiläufig filmt er die alltäglichen Vorgänge in den Zimmern und Fluren; ganz beiläufig muss er feststellen, dass dieses Haus über Räume verfügt, die kein Grundriss verzeichnet.Und falls Sie irgendwann einmal zufällig an diesem Haus vorbeikommen sollten, bleiben Sie nicht stehen, gehen Sie auch nicht langsamer, sondern gehen Sie einfach weiter. Da ist nichts. Seien Sie vorsichtig...
Hörspiegel-Meinung
Mark Z. Danielewski veröffentlichte seinen Roman „House of Leaves“ zunächst im Internet, bevor sich ein Verlag darum bemühte, es zu veröffentlichen. Die deutsche Übersetzung erscheint bei Klett-Cotta. Auf den ersten Blick legt Danielewski einen labyrinthischen Horrorroman vor, der auf verschiedenen Ebenen angesiedelt ist. Das Besondere ist, dass diese Ebenen miteinander in Verbindung treten. Manchmal auf eine sehr subtile Art.
Die verschiedenen Abschnitte des Buches sind unterschiedlich gelayoutet. Der Mittelteil ist besonders auffällig. Hier gehört die Anordnung der Buchstaben und Textblöcken zur Erzählung dazu. Auch wird viel mittels Fußnoten oder aber auch gern mal spiegelverkehrt geschrieben. Lange Aneinanderreihungen von Namen, Zahlen, Orten usw. offenbaren potenzielle Geheimnisse und Codes. Man kommt nie richtig zur Ruhe, wenn man dieses Buch in die Hand nimmt, es gibt immer etwas zu entdecken.
„House of Leaves“ ist vor allem eines: Komplex. Es ist ein Labyrinth in sich, auch in den Möglichkeiten, es zu dechiffrieren. Das macht es einerseits schwer, sich damit auseinander zu setzen. Auf der anderen Seite gibt es wohl wenige Bücher – erst recht wenige dieses Genres –, die man ähnlich oft staunend, rätselnd und zweifelnd in die Hand nimmt. Ein überaus besonderes Buch über dessen Inhalt man viel und wenig zugleich sagen kann.